Der 1. FC Union Berlin (offiziell: 1. Fußballclub Union Berlin e. V.) oder kurz Union Berlin ist ein Fußballverein aus Berlin-Köpenick. Er wurde 1966 gegründet und basiert auf dem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aktiven SC Union Oberschöneweide, der 1923 die Deutsche Vizemeisterschaft erreichte. Seit 1920 spielen der 1. FC Union Berlin bzw. dessen Vorgängervereine im Stadion An der Alten Försterei.
Mit 49.152 Mitgliedern (Stand: 31. Dezember 2022) ist Union neben Hertha BSC einer der beiden großen Berliner Sportvereine, welche beide zu den 15 mitgliederstärksten Sportvereinen Deutschlands zählen.[1]
Zu den sportlichen Erfolgen des Clubs zählen der Gewinn des DDR-FDGB-Pokals 1968 sowie das Erreichen des DFB-Pokalendspiels 2001 und damit die Qualifikation für den UEFA-Pokal der Spielzeit 2001/02. Die erste Mannschaft hatte zehn Jahre kontinuierlich in der 2. Bundesliga gespielt, ehe sie in der Saison 2018/19 über die Relegation erstmals in die 1. Bundesliga aufstieg und in der folgenden Spielzeit die Klasse halten konnte. In der Saison 2020/21 erreichte der 1. FC Union Berlin die Qualifikation zur UEFA Conference League. In der Saison 2021/22 erreichte Union Berlin mit Platz 5 in der Bundesliga erstmals die Europa League. Der 1. FC Union genießt über die Fußballszene und die Stadtgrenzen hinaus Kultstatus.[2] Der Schlachtruf der Fans lautet ebenso wie der Titel der von Nina Hagen gesungenen Vereinshymne Eisern Union.[3]
Der erste Vorgängerverein des heutigen 1. FC Union Berlin wurde am 17. Juni 1906 als FC Olympia Oberschöneweide durch einen Zusammenschluss dreier kleinerer, ortsansässiger Vereine (Frisch Auf, Preußen und Vorwärts) im damaligen Berliner Vorort Oberschöneweide gegründet. Da die Mannschaft zunächst fast nur aus Schülern bestand, schloss sie sich knapp einen Monat später als Jugendmannschaft dem BTuFC Helgoland 1897 an. Aufgrund des sportlichen Misserfolgs von Helgoland 97 entschieden sich die Oberschöneweider aber ein halbes Jahr später erneut zu einem Wechsel und banden sich an den Deutschen Meister von 1905 – den BTuFC Union 1892. Dort spielte das Team zwei Jahre lang als vierte Mannschaft und konnte in der Saison 1907/08 mit dem Gewinn der Meisterschaft in der untersten Klasse des Verbands Berliner Ballspielvereine (VBB; der damals führende Fußballverband in Berlin und Brandenburg) erste Erfolge erzielen. Im Februar 1909 löste sich die Mannschaft vom BTuFC, um auf eigenen Beinen stehen zu können. Aus freundschaftlicher Verbundenheit und aus Dank übernahmen die Spieler sowohl den Namen, der Verein hieß fortan Union Oberschöneweide (später folgte noch ein SC als Präfix), als auch die Vereinsfarben Blau-Weiß von Union 92.