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Das 20. Jahrhundert begann am 1. Januar 1901 und endete mit dem 31. Dezember 2000. Um Zentenniumsfeier und das Jubiläum zum 30. Reichsgründungstag am 18. Januar 1901 nicht miteinander in Konkurrenz geraten zu lassen, erließ Kaiser Wilhelm II. abweichend für Deutschland ein Dekret, welches den Beginn des neuen Jahrhunderts auf den 1. Januar 1900 festlegte. Das 20. Jahrhundert zählt zur Epoche der Neuzeit und war besonders durch den Imperialismus und die beiden Weltkriege sowie den daraus erwachsenden Niedergang der europäischen Kolonialreiche und den Kalten Krieg geprägt, ebenso von der exponentiellen Zunahme der Weltbevölkerung, der Automatisierung und der Digitalisierung von Wirtschaftsprozessen sowie der Polarisierung zwischen der Ersten und der Dritten Welt. Wichtige Technologien wie Kunststoffe, Elektronik, Raumfahrt und Antibiotika veränderten die Welt.
Viele Historiker nutzen für ihre Periodisierungen nicht die kalendarischen Einteilungen, sondern berufen sich bei der Festlegung von Zäsuren auf politische, soziale oder kulturelle Aspekte. Weit verbreitet ist die These vom „Langen 19. Jahrhundert“, das bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs (1914) dauerte. Auch den Wendepunkt mit der Oktoberrevolution 1917 zu verbinden, ist eine gängige These. Parallel dazu wird das 20. Jahrhundert auch als das „kurze 20. Jahrhundert“ bezeichnet, das eben vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Ende der Sowjetunion und ihres Machtbereichs 1989 bis 1991 dauert. Grundlage für die Periodisierung kann zum Beispiel der Ost-West-Konflikt sein. Seine Wurzeln hatte er bereits im Aufstieg der Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert. Im 20. Jahrhundert versuchten viele Organisationen, aus den Theorien von Karl Marx und Friedrich Engels neue Staatsorganisationen herzustellen. Dieser Prozess begann mit der Oktoberrevolution von 1917 und endete mit dem Zusammenbruch des als „Real existierender Sozialismus“ bezeichneten Versuchs um 1990.
Das Gedankengut der Französischen Revolution (1789) hatte viel bewirkt und Napoleon Bonaparte die politische Landkarte Europas völlig umgestaltet. Die Industrialisierung und die daraus resultierenden kapitalistischen Gesellschaften hatten sich im 19. Jahrhundert durchgesetzt. Die soziale Frage geriet in den Vordergrund und es entwickelten sich Gewerkschaften, sozialdemokratische Parteien und andere Organisationen der Arbeiterbewegung. Als Reaktion darauf entstanden in einigen Industrieländern sozialstaatliche Reformen aber auch Ausweitungen der demokratischen Mitbestimmung, etwa des Wahlrechts. Der technische Fortschritt erhöhte die Mobilität und verkürzte die Kommunikationswege durch die Eisenbahn und erste Kraftfahrzeuge spürbar.