Art Farmer


Arthur Stewart (Art) Farmer (* 21. August 1928 in Council Bluffs, Iowa; † 4. Oktober 1999 in New York) war ein US-amerikanischer Jazz-Trompeter. Er spielte auch Flügelhorn sowie Flumpet, eine Kombination aus Trompete und Flügelhorn.[1]

Art Farmer, dessen 1963 verstorbener Zwillingsbruder Addison ein bekannter Bassist war, wuchs in Phoenix (Arizona) auf und lernte zuerst Violine und Klavier. Trompete und Sousaphon spielte er zunächst nur bei feierlichen Anlässen (Fahnenappellen) und in einer Marschmusikkapelle. Mit 15 Jahren begann er, in einem Tanzorchester Trompete zu spielen. Farmer zog mit seinem Bruder nach Los Angeles, lernte dort die Jazzszene kennen und spielte in der Band von Horace Henderson und Floyd Rays Jump Band. Außerdem ging er mit Johnny Otis auf Tournee.

Mit Otis’ Band kam er 1947 erstmals nach New York und spielte als freischaffender Musiker mit Clifford Brown, Lester Young und anderen, Außerdem studierte er in dieser Zeit bei Maurice Grupp. 1948 spielte er in Kansas City in der Band von Jay McShann, kehrte dann nach Los Angeles zurück und spielte in den Bands von Benny Carter, Gerald Wilson, Roy Porter und Dexter Gordon. Im Januar 1952 entstanden erste Aufnahmen mit Wardell Gray für das Prestige Label. Dabei wurde auch Farmers Komposition Farmer's Market aufgenommen.[2]

1953 wurde er Mitglied der Big Band von Lionel Hampton und ging mit dieser 1953 auf Tournee. In diesem Jahr fand auch seine erste Session für Prestige statt; es entstand die 10-Inch-LP Work of Art, mit Arrangements von Quincy Jones, der auch als Pianist mitwirkte.[3]

Danach bildete Farmer eine eigene Formation mit dem Saxophonisten Gigi Gryce, die von Ende 1954 bis Mitte des Jahres 1956 bestand (Nica’s Tempo, 1955); später spielte er auch mit Coleman Hawkins, Thelonious Monk, Charles Mingus, Art Blakey/Horace Silvers Jazz Messengers, Quincy Jones (This Is How I Feel About Jazz) und ab 1958 im Quartett von Gerry Mulligan. Mit ihm war er an der Filmmusik zu I Want to Live und The Subterraneans (1958) beteiligt. Zugleich setzte er sich auch mit experimentellen Jazzrichtungen auseinander, etwa mit Teddy Charles, Teo Macero, und George Russell, was ihm den Ruf einbrachte, alles spielen zu können, zu hören auf George Russells The RCA Victor Jazz Workshop. In den 60er Jahren erlangte das 1959 von ihm und dem Saxophonisten Benny Golson mit u. a. Curtis Fuller und McCoy Tyner gegründete Jazztet legendäre Berühmtheit. Nach dessen Auflösung leitete er verschiedene Quartette, wie bis 1964 mit Jim Hall, mit dem er 1963 das Album Live at the Half Note einspielte. Danach arbeitete er mit Steve Swallow, Steve Kuhn und Ron Carter und wechselnden Schlagzeugern.


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