Die im Jahr 1882 gegründete Rauchwarengroßhandlung und Pelzwarenfabrik Arthur Wolf wurde bereits Anfang der 1890er Jahre als das zweitbedeutendste Pelzhandelsunternehmen Berlins eingestuft.[1]
Arthur Wolf (* 1854 in Leipzig; † 12. März 1941) besuchte die Bürgerschule bis zur obersten Klasse und anschließend die Höhere Handelsschule. 1871, direkt nach dem Deutsch-Französischen Krieg, erhielt er im französischen Metz durch die Vermittlung des Inhabers eines dortigen alten Kürschnergeschäfts eine Anstellung im Büro. Anschließend ging er als Büroangestellter nach Saint-Avold in Lothringen, um sich dann als Reisender zu betätigen. Die dort erworbenen Vertiefungen seiner französischen Sprachkenntnisse waren nach seiner Aussage mit entscheidend für seinen späteren beruflichen Erfolg.[2][3]
In Leipzig absolvierte er die einjährige Militärzeit. Er siedelte anschließend nach Leipzig um, wo er mit einer eigenen Firma die Vertretung einer belgischen Kaninfärberei übernahm.[3]
Wolf gründete zusammen mit Adolf Segall 1901 den „Verein der Pelzwarenfabrikanten“ und übernahm dessen Vorsitz. Nach dessen Auflösung war er Mitglied im Vorstand des 1903 ins Leben gerufenen „Reichsverband der Deutschen Kürschner“, Bezirksverband Berlin-Brandenburg e. V. 1912 wurde der „Verband der Pelzwarenfabrikanten“ gegründet, wo er bis 1933 dem Vorstand angehörte. Als die Kürschner und sonstigen Pelzarbeiter sich im August 1905 in harten Tarifauseinandersetzungen mit den Arbeitgebern befanden, soll nach deren Angabe der Verhandlungsführer der Pelzwarenfabrikanten, Arthur Wolf, „triumphierend“ geäußert haben: „Wir sind die Sieger und verhandeln mit den Arbeitern überhaupt nicht, jetzt diktieren wir!“[4] Er beteiligte sich, neben anderen ehrenamtlichen Aufgaben, an der Einrichtung einer Berliner Kürschnerfachschule. Bei der Vorbereitung zur IPA, der Internationalen Pelzfach-Ausstellung im Jahr 1930, gehörte er dem erweiterten Vorstand an.[3][5][6]
Im Alter von 83 Jahren zog sich Arthur Wolf auf sein Landhaus ins Potsdamer Neubabelsberg zurück, wo er aus dem Unternehmen noch täglich schriftlichen Bericht erhielt. Er starb „als ältester der Pelzfachleute“ nach kurzer Krankheit im März 1941.[2][3]