Bürgerrechtsbewegung


Die Bürgerrechtsbewegung (englisch Civil Rights Movement) ist eine antirassistische soziale Bewegung in den Vereinigten Staaten. Ihre historische Hochphase erreichte sie zwischen den späten 1950er Jahren und dem Ende der 1960er Jahre. Der Schwerpunkt der damaligen Bewegung lag im Engagement für die Durchsetzung der Bürgerrechte der Afroamerikaner gegen die zu dieser Zeit in Form der „Rassentrennung“ (englisch Racial Segregation) gesetzlich festgeschriebenen Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung in den Südstaaten der USA. Dort erstritt sie maßgebliche Reformen zur Gleichberechtigung und Gleichstellung mit bis in das amerikanische Verfassungsrecht auswirkender Bedeutung.

Das Civil Rights Movement erlangte vor allem durch dessen populären Protagonisten Martin Luther King und den von ihm propagierten gewaltfreien Widerstand im zivilen Ungehorsam (englisch Civil Disobedience) weltweite Aufmerksamkeit. Mit der 1964 erfolgten Verleihung des Friedensnobelpreises an King wurde über seine Person hinaus auch die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung auf internationaler Ebene gewürdigt.

Das Civil Rights Movement setzt sich bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts für die Gleichberechtigung der Afroamerikaner und die Überwindung des Rassismus in den Vereinigten Staaten ein. Seit dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs 1865 war die Sklaverei in den USA zwar abgeschafft, dennoch blieben die Afroamerikaner vor allem in den Südstaaten weiterhin unterdrückt.

Zunächst wurden den ehemaligen Sklaven mit dem 14. Zusatzartikel zur Verfassung das Bürger- und mit dem 15. Zusatzartikel das Wahlrecht gewährt und schwarze Politiker in die Parlamente gewählt. Doch die Situation der Schwarzen verbesserte sich nur so lange, wie die Truppen der Union die Südstaaten besetzt hielten. Nach ihrem Abzug und dem Ende der Reconstruction kehrte sich der Trend um: Die sogenannten Jim-Crow-Gesetze, die als Alternative für die nun abgeschafften Black Codes dienten, hielten die Beschäftigung der Schwarzen hauptsächlich als schlecht bezahlte Farmarbeiter aufrecht und umgingen das Wahlrecht durch Einschränkungen wie einen Alphabetismus-Test, von denen teils solche, deren Großväter schon gewählt hatten, wiederum ausgenommen wurden (Großvater-Klausel). Zusammen mit der gewalttätigen Einschüchterung schwarzer Wähler durch den 1865/66 gegründeten Ku-Klux-Klan führte das zum Erliegen der politischen Repräsentation der Schwarzen.


National Mall in Washington, D.C., 1963: Menschenmenge bei der Abschlusskundgebung des Marsches auf Washington
Thurgood Marshall (1957); ab den 1930er Jahren bedeutender Rechtsanwalt der NAACP, später (1967–1991) der erste afroamerikanische Richter am Obersten Gerichtshof der USA
Rosa Parks zusammen mit Martin Luther King (im Hintergrund) um 1955
Gesetzliche Regelung der Rassentrennung in der Schulbildung in den Vereinigten Staaten vor 1954
Martin Luther King bei seiner berühmt gewordenen Rede „I Have a Dream
2. Juli 1964: US-Präsident Johnson bei der Unterzeichnung des Bürgerrechtsgesetzes, umgeben von Vertretern aus Politik und Gesellschaft. Direkt links hinter Johnson: Martin Luther King
Bloody Sunday, 7. März 1965 in Selma, Alabama: Polizisten versperren den Demonstranten an der Edmund Pettus Bridge den Weg
US-Präsident Johnson (Mitte) bespricht sich im Weißen Haus mit Vertretern der Bürgerrechtsbewegung: Martin Luther King (links), Whitney Young und James Farmer (rechts)
Malcolm X (rechts) im Gespräch mit Martin Luther King (links)
Angela Davis, lange Jahre prominentes Mitglied der CPUSA