Bangladesch


Bangladesch (bengalisch বাংলাদেশ Bāṃlādeś [ˈbaŋlaˌd̪eʃ]; Zusammensetzung aus bangla ‚bengalisch‘ und desch ‚Land‘) ist ein Staat in Südasien. Er grenzt im Süden an den Golf von Bengalen, im Südosten an Myanmar und wird außerdem von den indischen Bundesstaaten Meghalaya, Tripura, Westbengalen, Mizoram und Assam umschlossen. Mit etwa 171 Millionen Einwohnern (2022) auf einer Fläche von 147.570 km² steht es nach Einwohnerzahl auf Platz acht der größten Staaten der Erde und auf Platz elf der Staaten nach Bevölkerungsdichte. Nach Fläche gehört es mit Platz 92 jedoch zu den mittelgroßen Staaten. Die Hauptstadt Dhaka ist eine der am schnellsten wachsenden Megastädte der Welt; weitere Millionenstädte sind Chittagong und Khulna.

Bangladesch nimmt den östlichen Teil der historischen Region Bengalen ein, der 1947 aufgrund der muslimischen Bevölkerungsmehrheit bei der Teilung Britisch-Indiens unter der Bezeichnung Ostpakistan zum östlichen Landesteil Pakistans wurde. Im Jahr 1971 erlangte Ostpakistan infolge des Bangladesch-Krieges seine Unabhängigkeit unter dem Namen Bangladesch. Die Bezeichnung eines Staatsangehörigen des Landes lautet Bangladescher.[6]

Das Land wird naturräumlich geprägt durch den Monsun, das Mündungsdelta der Flüsse Brahmaputra, Ganges und Meghna mit ihren ausgedehnten Sumpfgebieten und Sundarbans sowie seine Lage am Meer und das überwiegend flache Tiefland. Die Kombination dieser Merkmale sorgen für häufiges Hochwasser und folgenreiche Überflutungen des dichtbevölkerten Landes. Der global ansteigende Meeresspiegel wird die Probleme voraussichtlich verschärfen.

Bangladesch konnte dank eines wirtschaftlichen Aufschwungs seine sozialen und ökonomischen Indikatoren stark verbessern, zählt allerdings weiterhin zu den ärmsten Ländern des asiatischen Kontinents. Dank seiner wachsenden Wirtschaft und jungen Bevölkerung gehört es inzwischen zu den aufstrebenden Next-Eleven-Märkten. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen stuft Bangladesch als Land mit einer mittleren menschlichen Entwicklung ein.

Bangladesch grenzt an die indischen Bundesstaaten Westbengalen, Assam, Meghalaya, Tripura und Mizoram (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen) sowie an Myanmar und den Golf von Bengalen (Teil des Indischen Ozeans). Die Gesamtlänge der Landgrenze beträgt 4246 km, davon 4053 km zu Indien und nur 193 km mit Myanmar. Die Küstenlänge beträgt 580 km.

Der größte Teil Bangladeschs wird vom Mündungsdelta der Flüsse Brahmaputra, Ganges und Meghna gebildet; ein von vielen Altwasserarmen, Tümpeln und kleinen Inseln durchzogenes Sumpfgebiet, das während der Monsunzeit regelmäßig vom Flusshochwasser überschwemmt wird. Rund 90 Prozent von Bangladesch bestehen aus flachem Tiefland, und die Hauptstadt Dhaka liegt nur sechs Meter über dem Meer. Lediglich der südöstliche Landesteil mit der Hügel- und Berglandschaft der Chittagong Hill Tracts weicht von diesem Erscheinungsbild ab.


Der Berg Keokradong liegt im Südosten Bangladeschs im Norden der Upazila Thanchi in der Chittagong Hill Tracts
Die Sundarbans sind die größten Mangrovenwälder der Erde. Ein Anteil von zwei Dritteln liegt im Südwesten Bangladeschs
Die Erosion des Flusses Padma
Der Königs- oder Bengaltiger ist eines der Nationaltiere Bangladeschs. Zwischen 200 und 419 Individuen leben noch in den Wäldern Bangladeschs[19]
Chittagong (Division)Barishal (Division)Khulna (Division)Rajshahi (Division)Sylhet (Division)Rangpur (Division)Dhaka (Division)Maimansingh (Division)MyanmarIndienNepalBhutan
Verwaltungseinheiten Bangladeschs
Verwaltungsgliederung in Distrikte und Unterdistrikte (Upazilas) im Jahr 2013
Das Shaheed Minar in Dhaka erinnert an die bangladeschischen Studenten, die in der Bengalischen Sprachbewegung des Jahres 1952 ihr Leben ließen
Quelle: Zensus 2011[31]
Das Bait ul-Mokarram in Dhaka ist Bangladeschs größte Moschee
Der Dhakeshwari-Kali-Tempel in Dhaka
Die Epiphaniaskirche in Barishal
Bangabandhu Sheikh Mujib Medical University
Curzon Hall, University of Dhaka
Entwicklung der Kindersterblichkeit (Tode pro 1000 Geburten)[50]
Historische Karte von Ostbengalen und Assam (1907)
Lage West- und Ostpakistans (1971) innerhalb Asiens
Das Jatiyo Sriti Shoudho (dt. Nationales Märtyrerdenkmal) in Sabhar bei Dhaka erinnert an die Opfer des Unabhängigkeitskampfes
Awami-Liga Protest gegen Militär Diktator Ershad am 10. November 1987
Shahbag-Protest im Jahr 2013 um Einspruch gegen Gerichtsurteile für Verbrechen gegen die Menschheit im Unabhängigkeitskrieg 1971 zu erheben
Luftbild des Nationalparlaments von Bangladesch, Jatiya Sangsad Bhaban
Sheikh Hasina - 2009.jpg
Hasina Wajed
(Awami-Liga)
Standorte der diplomatischen Vertretungen von Bangladesch
Supreme Court of Bangladesh ist das oberste rechtsprechende Staatsorgan von Bangladesch
Distrikte mit Ausschreitungen gegen Hindus im Jahr 2013
Die Bangabandhu (F-25), eine Fregatte der Marine von Bangladesch (2012)
UN-Missionen, an denen bangladeschische Militär- oder Polizeikräfte beteiligt waren bzw. sind
Bangladeschische „Blauhelme“ im Einsatz
Wirtschaftswachstum Bangladeschs (vor 1971 Ostpakistan) in Prozent des Bruttoinlandprodukts nach Daten der Weltbank. Die schweren Einbrüche 1971 und 1972 waren Folgen des Zyklons in Ostpakistan 1970 und des Unabhängigkeitskrieges. Der Einbruch ab 2020 war Folge der COVID-19-Pandemie.
Das Unabhängigkeitsdenkmal im Stadtpark Dhaka Zentrum, wo der Bangladesch-Krieg am 16. Dezember 1971 mit der Kapitulation der pakistanischen Einheiten endete, dahinter das Geschäftsviertel Ramna.
Die Hafenstadt Chittagong. Der Hafen von Chittagong ist der größte von Bangladesch und einer der größten des gesamten Südasiens.
Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts pro Person in Bangladesh, Indien und Pakistan
Textilfabrik in Dhaka
Die Padma-Brücke ist die größte Brücke in Bangladesch und die längste Brücke in Südasien
Dreischienengleis einer bangladeschischen Bahnstrecke
Von oben Ilisch (Tenualosa ilisha) Fischcurry mit Senfsoße, Dhakai Biryani; Pithas (bengalische Pfannkuchen und frittierte Brandteig)
Bangladeschs Cricket-Nationalmannschaft feiert das Erzielen eines Wickets gegen Simbabwe, 2009