Bayern


Der Freistaat Bayern ([ˈbaɪ̯ɐnAudiodatei abspielen; Ländercode BY), kurz Bayern, ist das flächengrößte der 16 Länder der Bundesrepublik Deutschland und liegt in deren Südosten. Mit rund 13,2 Millionen Einwohnern ist er das zweitbevölkerungsreichste deutsche Land. Die Landeshauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt ist München mit rund 1,5 Millionen Einwohnern.

Der Freistaat hat im Süden Anteil am Hochgebirge der Ostalpen und an dem bis zur Donau reichenden flachen Alpenvorland. Nördlich der Donau bestimmen Mittelgebirge wie der Bayerische Wald oder das Fichtelgebirge das Landschaftsbild.

Seine staatsrechtliche Ordnung beruht auf der Verfassung des Freistaates Bayern. Die Bezeichnung Freistaat trägt Bayern seit 1918 mit der Ausrufung als Republik und dem damit verbundenen Ende des Königreichs Bayern.

Bereits im Jahre 555 n. Chr. und damit rund 500 Jahre vor der Verwendung des Begriffs deutsch im heutigen Sinn ist das ältere bayerische Stammesherzogtum nachgewiesen, das Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs wurde. Unter den Karolingern entstand erstmals ein baierisches Königtum. Nach dem Ende der Herrschaft der Karolinger erstarkte die baierische Eigenständigkeit im jüngeren bayerischen Stammesherzogtum. Mit Beginn der Herrschaft der Wittelsbacher 1180 folgte der Übergang zum Territorialstaat. Sie regierten Bayern über 700 Jahre bis 1918. Baiern war Kurfürstentum des Heiligen Römischen Reiches und ab 1806 Königreich. Durch die Verfassungen von 1808 und 1818 wurde Bayern konstitutionelle Monarchie. Bayern konnte auf dem Wiener Kongress 1814 als eine der Siegermächte einen großen Teil der Gebietsgewinne behalten; unter anderem kamen Teile Frankens, Schwabens und die neugeschaffene linksrheinische Pfalz zu Bayern. 1918 brach die Wittelsbachermonarchie in der Novemberrevolution zusammen. In der Weimarer Republik verlor Bayern seine Reservatrechte weitgehend zugunsten des Reichs. Nach der NS-Machtergreifung erfolgte schrittweise die Aushebelung sämtlicher politischen Möglichkeiten Bayerns, so des Bayerischen Landtags, aber auch der bayerischen Staatsbürgerschaft. Die Amerikanische Besatzungsmacht stellte Bayern 1945 offiziell wieder als unabhängigen Staat her. Die Pfalz wurde 1946 von Bayern abgetrennt und ist heute Teil von Rheinland-Pfalz. 1949 gründete der Freistaat unter Vorbehalten die Bundesrepublik mit.

Traditionell gliedert es sich in die drei Landesteile und „Stämme“ Altbayern (Bezirk und Regierungsbezirk Oberpfalz, Ober- und Niederbayern), Franken (Ober-, Mittel- und Unterfranken) und Schwaben. Die Heimatvertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten werden als vierter Stamm bezeichnet.


Landschaft in den Bayerischen Alpen: Ramsau bei Berchtesgaden, im Hintergrund die Reiteralpe
Karte der Landschaften von Bayern mit Flüssen
Chiemgau mit Chiemsee, von den Alpen aus gesehen
Typische Allgäuer Voralpenlandschaft: Siggenhauser Weiher bei Amtzell (Baden-Württemberg)
Der Brombachsee ist einer der größten Stauseen Deutschlands.
Passau bei Hochwasser (2013)
Biberdamm am Buxbach bei Veitserlbach
Großes Wappen des Königreichs Bayern
Das bairische Stammesherzogtum im 8. Jahrhundert
Churpfalz-Baiern 1789 in Flächenfarbe und spätere Entwicklung ab 1816
Königreich Bayern 1816 nach dem Vertrag von München
König Ludwig II. in Generalsuniform mit dem Krönungsmantel
Einwohnerentwicklung von Bayern von 1840 bis 2018 nach nebenstehender Tabelle
Altersstruktur in Bayern (Datenquelle: Zensus 2011[32])
Maxmonument in München; die Putten zu Füßen König Maximilians II. halten Schilde mit den Wappen der Landesteile Altbayern, Pfalz, Franken und Schwaben.
Wieskirche in Oberbayern
Oberdeutscher Sprachraum nach 1945: blau: Bairisch-österreichische Dialekte
Bayerische Staatskanzlei, München (ehemaliges Armeemuseum)
38
22
11
85
27
22
38 22 11 85 27 22 
Sitzverteilung der 18. Wahlperiode des Bayerischen Landtages nach der Wahl 2018
Hans Ehard, erster gewählter Ministerpräsident Bayerns nach dem Zweiten Weltkrieg
Der Bayerische Verfassungsgerichtshof ist im Neuen Justizgebäude in München untergebracht.
Das bayerische Landtagsgebäude (Maximilianeum) in München
Aufbau des dreistufigen Volksgesetzgebungsverfahrens im Land Bayern
Wilhelm Hoegner und Theodor Blank beim Besuch eines Offizierslehrgangs in Sonthofen am 15. Mai 1956
Institutsgebäude der Bayerischen Vertretung bei der EU (2010)
Bayerische Vertretung in Berlin
Der Maximiliansorden
Die bayerische Fahne an der Bayerischen Staatsoper in München
Die bayerischen Regierungsbezirke, deckungsgleich mit den Bezirken
Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern
Die bayerischen Kommunen und Landkreise. Dunkelgrau sind die gemeindefreien Gebiete markiert. Hinweis: Die wenigen dargestellten Seen (aber nicht der Bodensee) sind ebenfalls gemeindefreie Gebiete.
Kreisfreie Städte und Landkreise vor der Gebietsreform, 1970
Deutsche Hauptverwaltung des größten Wälzlagerkonzerns der Welt SKF in Schweinfurt
Die Gunvor-Raffinerie in Ingolstadt
Eine der bekanntesten Touristenattraktionen Bayerns ist Rothenburg ob der Tauber.
Die 380-kV-Leitung Etzenricht-Hradec überquert die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Tschechien. Der Mast im Vordergrund steht in Bayern, der im Hintergrund in Tschechien.
Windkraftanlage des Windparks Berching
Hauptsitz der Redaktion des Kicker in Nürnberg mit der Kicker-Statue vor dem Haupteingang
Flughafen München mit Terminal 1, Terminal 2 und München Airport Center
Nürnberger Hafen mit trimodalem Güterverkehrszentrum (2011)
Augsburger Puppenkiste
Oktoberfest 2007
Der Schriftzug „Eigenthum der deutschen Nation“ über dem Haupteingang des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg
Das historische Elefantenhaus im Münchner Tierpark Hellabrunn
Das 1526 gegründete Melanchthon-Gymnasium in Nürnberg gilt als das älteste Gymnasium im deutschsprachigen Raum.[139][140]
Erlanger Schloss: Das 1702 als markgräfliche Residenz fertiggestellte Schloss ging 1817 an die Universität von Erlangen über.
Die Allianz Arena, Heimstadion des FC Bayern München
Das Max-Morlock-Stadion ist das Heimstadion des 1. FC Nürnberg.
Schattenbergschanze in Oberstdorf beim Auftaktspringen zur Vierschanzentournee am 30. Dezember 2006
Der Nürnberger Norisring