Der Betriebswirt hat eine höhere kaufmännische Ausbildung und erfüllt kaufmännische oder betriebswirtschaftliche Fach- und Führungsaufgaben in Unternehmensbereichen wie Marketing, Controlling, Personal-, Rechnungs- und Steuerwesen.
Die Bezeichnung Betriebswirt wird in Deutschland für eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungen verwendet, die entweder zu einem akademischen Grad (beispielsweise Diplom, Bachelor, Master) oder zu einem staatlichen Abschluss (beispielsweise Staatlich geprüfter Betriebswirt) oder zu einem öffentlich-rechtlich anerkannten Berufsabschluss (beispielsweise Geprüfter Betriebswirt der IHK und HWK) oder zu einem internen Abschluss eines privaten Weiterbildungsanbieters führen, welche keine Berufsabschlüsse im eigentlichen Sinne sind (beispielsweise Betriebswirt (ILS) oder Wirtschaftsdiplom der VWA (außerhalb von Bayern erworben)).
Alternativ zur Berufsausbildung und der beruflichen Weiterbildung ist es auch möglich, Betriebswirtschaftslehre an einer Universität, Fachhochschule oder Dualen Hochschule oder Berufsakademie zu studieren.
An Fachhochschulen dauerte das Diplom-Studium der Betriebswirtschaftslehre sieben bis acht Semester und schloss oft mit dem akademischen Grad Diplom-Betriebswirt (FH) ab. An der Universität betrug die Studiendauer acht bis zehn Semester, und der Abschluss lautete meist Diplom-Kaufmann.
Im Rahmen des Bologna-Prozesses wurden die Diplom-Studiengänge durch Bachelor- und Master-Studiengänge ersetzt. Akademische Betriebswirte sind auf Grund der zahlreichen neuen Bachelor-Studiengänge zunehmend spezialisiert ausgebildet. Beispielhaft genannt seien die Spezialisierungen im funktionellen Bereich wie Marketing, Produktion, Personal, Rechnungswesen, Controlling oder Steuern oder die Spezialisierungen im institutionellen Bereich wie Bankwesen, Gesundheitswesen, öffentlicher Dienst oder Industrie.
Daneben existiert das weiterbildende MBA-Studium, das nicht auf den Inhalten eines vorangehenden wirtschaftswissenschaftlichen Studiums aufbaut und sich an Absolventen anderer Fachrichtungen wie Ingenieure, Natur- und Geisteswissenschaftler, Juristen und Mediziner richtet, die sich auf Managementpositionen vorbereiten wollen und eine Alternative zu einem betriebswirtschaftlichen Aufbaustudium suchen. Es können sich je nach Programm auch Wirtschaftswissenschaftler durch ein MBA-Studium spezialisieren.