Betriebswirtschaftslehre


Die Betriebswirtschaftslehre (BWL; englisch business administration; auch Betriebsökonomie), kurz auch Betriebswirtschaft genannt, ist innerhalb der Wirtschaftswissenschaften eine Einzelwissenschaft, die als Lehr- und Forschungsgegenstand den Betrieb oder das Unternehmen untersucht.

Wie ihre Schwesterdisziplin, die Volkswirtschaftslehre (VWL) (englisch national economy), basiert die BWL auf der Annahme, dass Güter und Dienstleistungen grundsätzlich knapp sind und dementsprechend einen wirtschaftlichen Umgang erfordern. Im Unterschied zur abstrakteren Volkswirtschaftslehre nimmt die BWL zumeist dabei die Perspektive von einzelnen Betrieben ein. Ziele sind die Beschreibung, Analyse und Erklärung sowie die konkrete Unterstützung der zumeist von mehreren Personen getragenen Entscheidungsprozesse in Unternehmen. Erkenntnisobjekt ist der Betrieb als Wirtschaftssubjekt und Entscheidungseinheit mit seinen betrieblichen Funktionen und allen wirtschaftlichen Vorgängen.[1]

Da sich die BWL mit der realen Erscheinung eines Betriebes befasst, gehört sie wissenschaftssystematisch zu den Realwissenschaften. Die BWL selbst wird wie folgt unterteilt:

Die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre befasst sich mit Fragestellungen, die für alle Betriebsformen typisch sind oder allgemeine theoretische Grundlagen behandeln.[2] Das Verhältnis zwischen Allgemeiner BWL und den speziellen Betriebslehren wird in der Fachliteratur unterschiedlich beurteilt. Für einige Autoren sind die Lehren von den betrieblichen Funktionen Bestandteile der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre[3][4], andere Autoren verneinen die Existenz einer Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre, obwohl ihr Buchtitel so lautet.[5]

Im Vergleich zur institutionellen Betriebswirtschaftslehre bieten andere Sichtweisen die betrieblichen Funktionslehren. Sie beschäftigen sich mit den Funktionsbereichen wie Beschaffung, Finanzierung, Personal, Produktion, Logistik oder Vertrieb und sind branchenübergreifend, so dass sie in der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre untersucht werden.

Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre sind erwerbswirtschaftliche und nicht-erwerbswirtschaftliche Betriebe, die wirtschaftliche Güter oder Dienstleistungen herstellen und vertreiben.[6] Untersuchungsobjekt sind diejenigen Wirtschaftseinheiten, die mit dem Wirtschaften von Gütern oder Dienstleistungen befasst sind (Betriebe und Privathaushalte).[7] Wirtschaften ist dabei die Disposition über knappe Güter, die als Handelsobjekte Gegenstand eines Marktprozesses sind.