Bulgarien


Bulgarien (bulgarisch България [bɤɫg’arijɐ]; amtliche Bezeichnung seit 1990 Republik Bulgarien, bulgarisch Република България) ist eine Republik in Südosteuropa mit etwa 6,5 Millionen Einwohnern. Das Land nimmt den gesamten östlichen Teil der Balkanhalbinsel ein und grenzt im Norden an Rumänien, im Westen an Serbien und Nordmazedonien, im Süden an Griechenland und die Türkei und im Osten an das Schwarze Meer. Bulgarien umfasst ein Gebiet von 110.994 Quadratkilometern und liegt in der gemäßigten Klimazone. Sofia ist die Hauptstadt und gleichzeitig die größte Stadt des Landes; andere größere Städte sind Plowdiw, Warna und Burgas. Bulgarien ist seit 2004 Mitglied der NATO und trat 2007 der EU bei.

Auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens befinden sich die bislang frühesten Belege für die Anwesenheit des Menschen (Homo sapiens) in Europa und mit der neolithischen Karanowo-Kultur, die bis ins Jahr 6500 v. Chr. zurückreicht, eine der frühesten Siedlungen des Kontinents. Im 6. bis 3. Jahrhundert v. Chr. geriet die Region ins Spannungsfeld der Thraker, Perser, Kelten und Griechen. Stabilität kam, als es dem Römischen Reich im Jahr 45 n. Chr. gelang, die Region zu erobern. Mit dem Niedergang und der Aufteilung des Reiches begannen in der Region erneut Invasionen unterschiedlicher Gruppen. Im 4. Jahrhundert wanderten die Goten ein und erschufen hier die einzige Schriftquelle ihrer Sprache. Um das 6. Jahrhundert wurden die Gebiete von den frühen Slawen besiedelt. Die Ur-Bulgaren, angeführt von den Brüdern Asparuch und Kuwer, verließen das Gebiet des (alten) (Groß-)Bulgariens und siedelten sich im späten 7. Jahrhundert dauerhaft auf der Balkanhalbinsel an. Sie gründeten zwei Reiche mit dem Namen Bulgarien, eines zwischen Donau und Balkangebirge und eines im Gebiet um das heutige Bitola im Westen der Halbinsel. Das Donaureich, das 681 vom Oströmischen Reich vertraglich anerkannt wurde, vereinigte sich im Laufe der Zeit mit dem Reich von Kuwer. Dieses Erste Bulgarische Reich beherrschte den größten Teil der südlichen Balkanhalbinsel und beeinflusste die slawischen Kulturen maßgeblich durch die Entwicklung der kyrillischen Schrift am Hofe der bulgarischen Zaren und die Gründung des Bulgarischen Patriarchats. Die altbulgarische Literatur und das bulgarische Schrifttum bildeten das drittgrößte kulturelle und religiöse Gebiet im mittelalterlichen Europa. Das Reich existierte bis Anfang des 11. Jahrhunderts, als der byzantinische Kaiser Basilius II. es eroberte und unterwarf. Ein erfolgreicher bulgarischer Aufstand im Jahr 1185 begründete ein Zweites Bulgarisches Reich, das unter Iwan Asen II. (1218–1241) seinen Höhepunkt erreichte. Nach zahlreichen erschöpfenden Kriegen und Feudalkämpfen löste sich das Reich 1396 auf und die Region geriet fast fünf Jahrhunderte lang unter osmanische Herrschaft.


Topografische Karte Bulgariens
Bulgarien im Mai: Schneebedeckte Gebirge im Norden und Westen. Wolkenbildung über dem Schwarzen Meer.
Demographische Entwicklung 1960–2020 (Millionen Einwohner)
Bevölkerungspyramide 2016: Bulgarien ist eine stark alternde Gesellschaft
Anteil der Türken nach Bezirken
Gemeinden nach Sprache:
mehrheitlich Bulgarisch
mehrheitlich Türkisch
Die Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia ist die bulgarische Patriarchenkirche.
Die Banja-Baschi-Moschee ist die größte Moschee Sofias, eine der ältesten in Europa und die einzige noch aktive in der Stadt.
Reste des Antiken Theaters in Trimontium
Der Reiter von Madara zählt zum kulturellen Erbe der Bulgaren und der UNESCO
Bulgarien und die Balkanhalbinsel unter Iwan Assen II.
Schipka-Denkmal der Gefallenen im Russisch-Türkischen Krieg
Gewinne und Verluste des Zarentum Bulgarien in den Balkankriegen:
Gebietsgewinne vom Osmanischen Reich
Gebietsabtretung an Rumänien (Süd-Dobrudscha)
Wappen der Volksrepublik Bulgarien (bis 1990)
Historische BKP-Parteizentrale in Sofia
Logo der Union der Demokratischen Kräfte
Die bulgarische Nationalgarde auf den Champs Elysées in Paris
Proteste in Bulgarien 2020
Das politische und juristische System Bulgariens
Das Parlament in Sofia
Die 266 Gemeinden Bulgariens
Nabucco-Pipeline
Die Lukoil-Neftochim-Raffinerie bei Burgas
Bulgarien und die paneuropäischen Verkehrskorridore
Das bulgarische Bahnnetz
Ikone von Theodor Stratelates, in der Preslawer Keramik gefasst
Außenbemalung der Hauptkirche im Rila-Kloster
Klosterkirche in Zemen
Simeon Laudatio
Tetraevangeliar der Schule von Tarnowo
Ostbulgarische Musiker spielen auf ihrer handgefertigten Gajda
Abgelegte Marteniza
Kukeri während ihrer Ritualtänze