Cathedral of the Blessed Sacrament


Die Cathedral of the Blessed Sacrament (Kathedrale des Allerheiligsten Sakraments), auch Christchurch Basilica im Unterschied zur anglikanischen ChristChurch Cathedral, war die Bischofskirche des römisch-katholischen Bistums Christchurch in Christchurch, Neuseeland. Das am 12. Februar 1905 durch den Erzbischof von Melbourne Thomas Carr geweihte Gotteshaus galt als Hauptwerk des neuseeländischen Architekten Francis Petre. Durch die Erdbeben von 2010 und 2011 wurde die Kathedrale so schwer beschädigt, dass Bischof Paul Martin 2019 ihren endgültigen Abriss und einen Neubau an anderer Stelle ankündigte.

Neuseeland ist durch seine britische Kolonialgeschichte überwiegend anglikanisch geprägt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten jedoch die mehrheitlich irischstämmigen katholischen Siedler ein wachsendes Selbstbewusstsein, dem der Heilige Stuhl durch die Errichtung kanonischer Bistümer Rechnung trug.

Das erste römisch-katholische Kirchengebäude in Christchurch war eine Holzkirche, entworfen von Benjamin Mountfort. Sie wurde 1864 fertiggestellt und in den 1870er Jahren erweitert. Die Gründung des Bistums Christchurch im Jahr 1887 führte zur Planung einer repräsentativen Kathedrale, maßgeblich vorangetrieben durch den ersten Bischof von Christchurch John Joseph Grimes († 1915).

Nachdem ein ausreichender Grundstock für die Finanzierung des Neubaus zusammengetragen und Petre als Architekt gewonnen war, wurde die alte Holzkirche mit Zugmaschinen um 120 Meter versetzt[1] und am 10. Februar 1901 der Grundstein der Kathedrale gelegt.

Zur Zeit ihrer Errichtung waren fünfzig Menschen auf der Baustelle der Kathedrale beschäftigt, insgesamt wurden 3400  an Steinen, 110 m³ Beton sowie 90 t Stahl benötigt. Nachdem es Probleme gab, geeignetes Gestein in so großen Mengen anzuliefern, entstanden Finanzierungslücken während des Baus. Infolgedessen verabschiedete das neuseeländische Parlament unter dem damaligen Premierminister Richard Seddon ein eigenes Gesetz, das die Finanzierung der Kathedrale sicherstellen und der römisch-katholischen Diözese bei den Gesamtkosten von 52.000 £ unter die Arme greifen sollte.

Die Architektur des Gebäudes wurde weitgehend positiv bewertet, was den bekannten irischen Autor George Bernard Shaw bei einem Besuch in Christchurch 1934 dazu verleitete, Petre als „neuseeländischen Brunelleschi“ zu bezeichnen.


Die Cathedral of the Blessed Sacrament (2005)
Inneres (2009)
Die Kathedrale nach den Erdbeben (April 2011)
Das Gebäude nach Abtragung des Chorturms, provisorisch stabilisiert (September 2011)