Constructio ad sensum


Konstruktion nach dem Sinn ((älter) auch Constructio ad sensum, Constructio kata synesin, altgriechisch κατὰ σύνεσιν, Synesis oder Synese)[1] ist die Bezeichnung für eine syntaktische Konstruktion, die formal gegen die Regeln der grammatischen Kongruenz verstößt, aber sinngemäß korrekt ist.

Die Konstruktion nach dem Sinn tritt unter anderem dann auf, wenn das grammatische Geschlecht eines Wortes (z. B. „das Mädchen“, „das Weib“) sich von dem natürlichen Geschlecht des damit bezeichneten Gegenstandes (bzw. der Person) oder wenn der Numerus von Pronomen und Verb (meist Plural) sich von dem des Substantivs, auf das sie sich beziehen (meist ein Kollektivum im Singular), unterscheiden. Sie kommt so häufig vor – selbst bei angesehenen Schriftstellern –, dass sie eher als stilistisches Mittel denn als Fehler betrachtet wird.