David


David (hebräisch דָּוִד und דָּוִיד Dāwid) war laut 1. und 2. Buch Samuel, dem 1. Buch der Könige und dem 1. Buch der Chronik des Tanach und des Alten Testaments der Bibel König von Juda und als Nachfolger Sauls auch von Israel. David soll um 1000 v. Chr. gelebt haben und gilt als Verfasser zahlreicher Psalmen, der Davidpsalmen. Aus der prophetischen Zusage eines ewigen Bestands der Daviddynastie (2 SamEU) entwickelte sich die biblische Messias-Erwartung.

Der Name דָּוִד Dāwid leitet sich entweder von ידד jdd „lieben“ bzw. דּוֹד dōd „Geliebter“ ab, oder von דּוֹד dōd „Vaterbruder“, „Onkel väterlicherseits“[1], was ein Verständnis als Ersatzname impliziert.[2]

In der Septuaginta lautet der Name Δαυίδ Dauíd, in der Vulgata David. Der Koran gibt den Namen als داود bzw. داوود Dāwūd wieder. Als twti erscheint der Name als Bezeichnung eines Ausländers auf einer ägyptischen Stele aus der Zeit um 1750 v. Chr.[3]

David wurde als jüngster Sohn Isais (Jesse) in Bethlehem geboren. Bereits als Knabe salbte ihn Samuel zum künftigen König. Bald kam er an den Hof Sauls, was in der Bibel in zwei sich gegenseitig ausschließenden Varianten erzählt wird.[4] In der ersten (1 Sam 16,14–23 EU) lässt Saul ihn holen, um sich durch Davids Spiel auf der „Harfe“ Kinnor aufmuntern zu lassen, denn er wurde „durch einen vom Herrn gesandten bösen Geist geplagt“. Unmittelbar daran (1 Sam 17 EU) schließt sich die bekannte Erzählung vom Sieg über den Riesen Goliat an: Der Hirtenjunge David, der eigentlich nur seinen im Heer dienenden Brüdern Brot und Käse bringen sollte, ertrug die lästerlichen Verhöhnungen des Vorkämpfers der Philister nicht. Er wurde Saul vorgestellt und mit dessen eigener Rüstung ausgestattet, verzichtete jedoch auf sie und tötete den in Bronze und Eisen gepanzerten Philister (ein Hinweis auf die beginnende Eisenzeit im östlichen Mittelmeerraum) mit einer einfachen Steinschleuder. Daraufhin erkundigte sich Saul, wessen Sohn dieser tapfere Junge sei, und ließ ihn an seinen Hof kommen.[5]


Miniatur König Davids aus dem Egbert-Psalter (10. Jahrhundert)
Caravaggio: David mit dem Kopf Goliaths (1608/07).
König David, holzgeschnitzt von Johann Baptist Moroder, Pfarrkirche St. Ulrich in Gröden (1910)
Jan Massys: David und Bathseba, Öl auf Leinwand (1562)
Kampf Davids mit dem Löwen, Steinerne Bibel von Schöngrabern, Niederösterreich (um 1220)
Mohammed (rechts auf seinem Pferdemenschen Buraq sitzend) trifft im Himmel auf David und Salomo (aus dem Miradschname)
Älteste außerbiblische Erwähnung der davidischen Dynastie in der neunten Zeile von oben (Tel-Dan-Inschrift, um 840 v. Chr.)
David-Bronzestatue von Donatello (um 1430)
David-Bronzestatue von Andrea Verrocchio (1473–1475)
David-Skulptur des Michelangelo (1501–1504)