Detroit [dɪˈtɹɔɪt] ist eine Großstadt im Südosten des US-Bundesstaates Michigan. Sie liegt direkt an der kanadischen Grenze, am Detroit River zwischen dem Lake St. Clair und dem Eriesee. Detroit ist 370,02 km² groß und hatte 2020 639.111[4] Einwohner; damit ist sie die größte Stadt in Michigan. 2020 waren 78,3 % der Bewohner Afroamerikaner; damit ist Detroit eine der größten schwarzen Gemeinden innerhalb der USA. Detroit ist Sitz des Wayne County und wirtschaftlicher, politischer und kultureller Mittelpunkt der Metropolregion Detroit, des nach Chicago und Toronto drittgrößten Ballungsraums im Bereich der Großen Seen mit (2010) rund 5,2 Millionen Einwohnern.
Ursprünglich eine frankokanadische Gründung, entwickelte sich die Stadt aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage bereits im 18. Jahrhundert zu einem wichtigen, zwischen Kanada und den USA mehrfach umkämpften Handelsplatz. Durch die hohe Konzentration der Aktivitäten zahlreicher amerikanischer Autopioniere stieg die Stadt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum führenden Standort der US-Automobilindustrie auf. „Detroit“ wurde zum Metonym für die Gesamtheit der wirtschaftlich wie politisch sehr einflussreichen Autokonzerne.
Infolge des wirtschaftlichen Strukturwandels in der Autoindustrie setzte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein fortwährender Niedergang und Bedeutungsverlust ein, verstärkt durch ethnische Konflikte, die Abwanderung wohlhabender Bevölkerungsschichten, eine schlecht funktionierende Verwaltung und ein schlechtes Bildungssystem. Dadurch erlebt die Stadt bis heute eine enorme Konzentration von Arbeitslosigkeit, Armut und Kriminalität. Diese Entwicklung fand mit dem Konkurs von General Motors im Juni 2009 und dem finanziellen Bankrott der Stadt im Juli 2013 weitere Tiefpunkte. Schätzungen zufolge hat Detroit im Jahr 2013 18 Milliarden Dollar an Verbindlichkeiten angehäuft, während die Kommune pro Jahr nur gut 2 Milliarden Dollar einnimmt. Durch die Abwanderung zahlen immer weniger Bürger Steuern. 78.000 Häuser stehen leer und verrotten.[5] Dem weithin sichtbaren Verfall steht ein breites Angebot an Kultur und Unterhaltung sowie bedeutende Zeugnisse amerikanischer Architektur gegenüber.
Detroit ist Sitz etlicher nationaler Großunternehmen (darunter General Motors), eines katholischen Erzbischofs, dreier großer Spielbanken sowie mehrerer Profiliga-Sportmannschaften. Es gibt eine staatliche und zwei katholische Universitäten, ein katholisches Priesterseminar sowie mehrere große Autofabriken. Die Stadt ist außerdem Schauplatz zahlreicher Großveranstaltungen, darunter der Detroit Auto Show, der größten Automobilausstellung der USA. Das hier gegründete Plattenlabel Motown wurde international bekannt.