Die erste Frau im Leben


Die erste Frau im Leben (Originaltitel The River) ist ein US-amerikanischer Liebesfilm von Frank Borzage aus dem Jahr 1928. Bis heute ist fast die Hälfte des Stummfilmes verschollen, das Schweizer Filmarchiv entwickelte allerdings eine rekonstruierte Fassung. Der Film basiert auf einer zuerst in der Saturday Evening Post veröffentlichten Erzählung von Tristram Tupper.

Der junge Allen John Spender wuchs als Waise bei einem alten Müller in den ländlichen Rocky Mountains auf. Er war noch nie in einer Stadt und kannte bisher keine Frau näher. Um eines Tages auf das Meer hinauszufahren, baut er sich ein Hausboot und fährt mit diesem den Fluss hinab. Seine Reise findet ein vorläufiges Ende an einem mächtigen Staudamm, bei dem zahlreiche Arbeiter beschäftigt sind. Es herrscht Aufruhr, denn der Vorarbeiter Marsdon hat im Streit um seine schöne Geliebte Rosalee den Chefingenieur getötet und wird hierfür verhaftet. Rosalee verspricht Marsdon zu warten, bis er aus dem Gefängnis komme. Die Arbeiter verlassen den Staudamm, da die beiden leitenden Personen nun weg sind und der Winter langsam naht.

Allen John will zunächst eilig den Zug in die nächste Großstadt nehmen, gerät allerdings zusehends in den Bann von Rosalee. Die lebenserfahrene Rosalee hegt Männern gegenüber eine herablassende Einstellung, sie mag den hübschen, aber unerfahrenen Allen John leiden, betrachtet ihn aber nur als Jungen. Auch um ihre gähnende Langeweile an dem menschenleeren und im Winter bitterkalten Staudamm zu stillen, beginnt sie eine Affäre mit Allen John. Dieser ist von dem wechselhaften Spiel der Verführung und Zurückweisung überfordert, er will von Rosalee als vollwertiger Mann wahrgenommen werden. Als sie seinen Heiratsantrag ablehnt, rennt er während eines Schneesturms nach draußen und fällt wie besinnungslos Bäume. Beinahe stirbt Allen John an Unterkühlung, wird aber im letzten Moment von seinem taubstummen Freund Sam gefunden.

Rose gelingt es durch ihre zärtliche und leidenschaftliche Pflege, Allen John das Leben zu retten. Hierbei entdeckt sie ihre bisher hinter ihrer zynischen Einstellung verborgenen Gefühle für den jungen Mann. Als Allen John schließlich aufwacht, versöhnen sie sich und planen, im kommenden Frühling gemeinsam in Richtung des Meeres zu segeln. Kurz vor der geplanten Abreise erscheint jedoch der aus dem Gefängnis geflohene Marsdon am Staudamm. Allen John will seine Geliebte verteidigen, wird jedoch niedergeschlagen. Am Ende gelingt es aber dem hünenhaften Sam, der noch eine alte Rechnung mit Marsdon offen hatte, diesen zu töten. Allen John kann Rosalee aus dem Strudel des Flusses befreien, in den diese gefallen war, und gemeinsam fahren sie auf Allens Boot davon.