Ede [ˈedɘ] ( ) ist eine Stadt und Gemeinde der niederländischen Provinz Gelderland. Am 1. Januar 2023 hatte die Gemeinde 122.029 Einwohner, die Stadt selbst nur etwa 72.000. Die Gesamtfläche beträgt 318,62 km² und ist somit die fünftgrößte Gemeinde der Niederlande nach Het Hogeland, Noordoostpolder, Midden-Drenthe und Apeldoorn. In der Gemeinde liegen, nebst Ede selbst, auch die Dörfer Bennekom, Deelen, Ederveen, Harskamp, De Klomp, Lunteren, Otterlo, Wekerom sowie Teile von Hoenderloo.
Ede liegt im Südwesten des Waldgebietes Veluwe, an der Autobahn A12, und Eisenbahnstrecke Amsterdam – Utrecht – Arnhem, einer weiteren Autobahn (A30 mit dem Knooppunt Maanderbroek) und an der Eisenbahnnebenstrecke nach Barneveld. Gute Straßen führen nach Apeldoorn, dem südlichen Nachbarn Wageningen, und westlich nach Veenendaal. Die bis 2002 wichtige Kunstfaserindustrie (AKU – Akzo) hat Ede verlassen. An ihrer Stelle sollen Kleinbetriebe und mehr Tourismus neue Arbeitsplätze schaffen. Für die Wirtschaft Edes sind am wichtigsten:
Das Gebiet Edes lieferte den Archäologen viele Funde, unter anderem aus Hügelgräbern der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Ob rund 30.000 Jahre v. Chr. schon die Neandertaler hier lebten, ist noch nicht geklärt. Später aber lebten im heutigen Ede lange Zeit germanische Stämme, unter anderem um 400 n. Chr. die Chamaven. Im Frühmittelalter entstanden Ede und Bennekom als kleine Bauerndörfer. Ede wird 1216, Lunteren 1300 in Schenkungsurkunden erwähnt. Nach der Reformation wurden die Dörfer bald protestantisch, in Lunteren aber konnten sich die Katholiken noch ein Jahrhundert behaupten. Eine uralte sandige Handelsstraße, auch „Hessenweg“ genannt, verband die Messestädte Köln und Frankfurt mit Utrecht und lief von Arnheim über Ede nach Amersfoort. Diese so genannte Itinerare waren bei den Reisenden und Kaufleuten sehr beliebt. Die hessischen Fuhrleute freuten sich wiederum weit über die deutsche Grenze hinaus eines guten Rufes. Wachstum trat erst ab 1840 ein, als die Eisenbahnlinie Utrecht – Arnheim eröffnet wurde und der alte „Reichsweg Arnheim – Utrecht“, sodann kurz vor dem Zweiten Weltkrieg die Autobahn Arnheim – Utrecht (auch Hazepad genannt), und dazu mehrere Landstraßen kamen. Im Jahr 1902 kam die Eisenbahn Ede – Barneveld hinzu. Das ermöglichte den Tourismus in die nahegelegene Veluwe und die Ansiedlung von Sanatorien usw. Die Kunstfaserfabrik des Akzo-Nobel-Konzerns (ehemals AKU) war hier von etwa 1920–2002 ansässig. Ab etwa 1880 wurden Ede und Harskamp wichtige Garnisonsorte des niederländischen Heeres.