Egidius Braun (* 27. Februar 1925 in Kornelimünster-Breinig, heute zu Stolberg (Rheinland); † 16. März 2022 in Aachen) war ein deutscher Fußballfunktionär. Er war von 1992 bis 2001 Präsident des Deutschen Fußball-Bundes und wurde anschließend zu dessen Ehrenpräsidenten ernannt. Im selben Jahr gründete der DFB die „DFB-Stiftung Egidius Braun“, die sich unter anderem um notleidende Jugendliche kümmert. Weiterhin verleiht der Fußball-Verband Mittelrhein den Egidius-Braun-Preis.
Im Alter von 13 Jahren wurde Egidius Braun Spieler beim SV Breinig. Im Zweiten Weltkrieg wurde er nach dem Abitur 1943 in Alsdorf zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde. Nach seiner Rückkehr studierte Braun Rechtswissenschaften und Philosophie[1] und machte sich mit dem Unternehmen „Kartoffel-Braun“ selbständig. Nebenbei spielte er Fußball in der ersten Mannschaft des SV Breinig, dessen Vorsitz er am 19. August 1956 bis zum 20. Februar 1959 übernahm.
Nach Engagement auf lokaler Ebene wurde Braun am 4. August 1973 zum Präsidenten des Fußball-Verbandes Mittelrhein und zum Mitglied des DFB-Beirates gewählt. Am 25. August desselben Jahres wurde er Vizepräsident des Westdeutschen Fußball-Verbandes.
Von 1983 bis 1987 war Braun Verwaltungsratsmitglied des 1. FC Köln. An seinem 60. Geburtstag, dem 27. Februar 1985, wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern erhielt er 1997. Für seine Verdienste um das Land Nordrhein-Westfalen wurde er 1995 mit dem Verdienstorden des Landes geehrt.
Von 1977 bis 1992 war er Schatzmeister des DFB. Nach einer weiteren Präsidentschaft im Fußball-Verband Mittelrhein (1981, 1983, 1986 und 1992) wurde Braun am 24. Oktober 1992 zum achten Präsidenten des DFB gewählt. Im selben Jahr wurde er außerdem Präsidiumsmitglied des Nationalen Olympischen Komitees. Das Präsidentenamt hatte er bis zum 28. April 2001 inne.