In der älteren Forschung wurde das Ende der Antike oft mit der Reichsteilung von 395, der Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus 476, der Niederlage des Syagrius gegen Chlodwig 486/87 oder auf das Jahr 529 datiert, in dem das erste Benediktinerkloster gegründet und die Platonische Akademie in Athen geschlossen wurde.
In der Forschungsdiskussion der letzten Jahrzehnte hat es sich jedoch als sinnvoll erwiesen, das Enddatum deutlich später anzusetzen und eher regional unterschiedliche Zeiträume zu betrachten. Eng verbunden mit dem Problem ist die Frage nach dem Untergang des Römischen Reiches im Westen, der vor allem in der älteren Forschung oft mit dem Ende der Antike gleichgesetzt wurde. Gängige Enddaten für die Spätantike und den Beginn des Frühmittelalters sind heute der Tod des oströmischen Kaisers Justinian 565, der Einfall der Langobarden in Italien 568 oder der Beginn der islamischen Expansion 632.
Jede Angabe eines Enddatums für die Antike erfordert die Benennung der Kriterien, nach denen diese Epoche definiert wurde. So werden unter anderem die kulturelle und politische Einheit des Mittelmeerraums, die ethnische Vorherrschaft der Griechen und Römer, die auf Sklaverei basierende Wirtschaftsform (ein fast nur von marxistischen Forschern vertretener Ansatz, der allerdings übersah, dass Sklaverei auch im Mittelalter weit verbreitet war), eine bestimmte Bildungstradition oder das polytheistische Heidentum als charakteristisch für diese Epoche angeführt. Ebenso ist die jeweils betrachtete Region zu benennen, da nicht alle Entwicklungen überall (bzw. nicht überall gleichzeitig) eintraten. Abgesehen davon sind Epochen nach Auffassung vieler Geschichtswissenschaftler nur Vereinbarungen zur Ordnung der ansonsten unüberschaubaren Stofffülle der Geschichte. Der italienische Philosoph Benedetto Croce (1866–1952) meinte sogar, sie wären lediglich von „mnemotechnischem Interesse“. Hinzu kommt, dass historische Umbrüche, die sich im Rückblick zu Epochengrenzen bündeln lassen, nicht notwendig von den Zeitgenossen als solche wahrgenommen wurden, da oft erst spätere Generationen die Folgen bestimmter Ereignisse kennen und Kausalzusammenhänge erkennen beziehungsweise herstellen können.