Die Erklärung kommt in vielen Fachgebieten vor. Im allgemeinen Sprachgebrauch des Alltags beschränkt sich die Erklärung auf die Erläuterung der Bedeutung eines Wortes, Vorgangs oder Zustands[4] oder stellt einfach eine Rechtfertigung oder Rechenschaft für ein bestimmtes Handeln, Dulden oder Unterlassen dar.
In den Wissenschaften ist eine Erklärung der Versuch, die Ursachen eines beobachteten Sachverhaltes durch die sprachliche Darlegung seiner logischen und kausalen Zusammenhänge verständlich zu machen.[1][5] Eine wissenschaftliche Erklärung ist in diesem Sinne die wichtigste Form des Begründens in der Wissenschaftstheorie,[6] nämlich die logische Ableitung einer Tatsachenbehauptung aus einem wissenschaftlichen Gesetz sowie den als gegeben unterstellten Prämissen, unter denen dieses Gesetz gilt. Eine Theorie dient der Erklärung von Sachverhalten (Retrognose) und auch der Voraussage (Prognose), wie sich diese Sachverhalte künftig auswirken werden.[7] Eine wissenschaftliche Erklärung kann sich aber auch in der Form der Definition erschöpfen, während Philosophen oder Literaturwissenschaftler Texte durch Textinterpretation erklären.[8]
Das Wort Erklärung geht auf das 1484 erstmals in Magdeburg aufgetauchte „erclerung“ zurück, 1542 kam es erstmals in heutiger Schreibweise vor.[9]
Gegenüber Aussage, Behauptung und Beweis ist der Begriff Erklärung nicht ganz eindeutig abzugrenzen:
Der Begriff Erklärung richtet den Blick dagegen auf den Adressaten, also auf die Person, der etwas erklärt werden soll.
Eine Erklärung „überzeugt“, sie „leuchtet ein“, sie kann auch „nicht zufriedenstellend“ oder „enttäuschend“ ausfallen. Der Adressat kann eine Erklärung als Entschuldigung eines Verhaltens, das er als verletzend empfand, „annehmen“, oder für sich zu dem Ergebnis kommen, dass er sich mit ihr „nicht abfinden“ wird, auf eine aufrichtigere, ehrlichere Erklärung hoffen wird. Man spricht von einer „kindgerechten Erklärung“, wenn man die Erklärung auf das Verständnisvermögen eines Kindes ausrichtet. Man gibt einem Phänomen eine „natürliche Erklärung“, wenn man im Bezirk naturwissenschaftlich erfassbarer Vorgänge bleibt. Man kann, das charakterisiert die Ausrichtung des Wortes auf den Adressaten, von einer „einfühlsamen Erklärung“ sprechen – nicht aber von einer „einfühlsamen Behauptung“, oder einem „einfühlsamen Beweis“. Die Definition des Wortes ist schwierig, da mit der Zufriedenheit des Adressaten ein sich der Definition entziehender Faktor im Spiel ist.