Die Ernte fasst alle Arbeiten zusammen, die zum Einbringen landwirtschaftlicher Gewächse und Früchte notwendig sind. Ziel aller zur Ernte angewandten Verfahren ist es, die landwirtschaftlichen Erzeugnisse in der Zeit, in der sie den Anbauzweck (menschlicher oder tierischer Verzehr oder sonstige Nutzung, z. B. Fasergewinnung) bestmöglich erfüllen, weitestgehend verlustfrei vom Anbaustandort wegzunehmen.[1]
Die Ernte war zu allen Zeiten der wichtigste Zeitraum eines landwirtschaftlichen Jahres. Das erfolgreiche Einbringen und Lagern der Ernteerträge sicherte das Überleben im nächsten Winter. Gerade in nördlicheren Breiten Europas, in denen pro Jahr nur eine einzige Ernte eingebracht wird, bedeuteten Missernten oft Hungersnot, Armut und Tod.
Die Holzernte ist der forstwirtschaftliche Einschlag von Holz. Auch das herbstliche Abfischen in der Teichwirtschaft ist eine Ernte.
Als Ertrag wird die Ernteeinfuhr pro Flächeneinheit (meist pro Hektar) aufgefasst. Methoden, um den Ertrag zu steigern, waren und sind beispielsweise Dreifelderwirtschaft, Dünger, Züchtung oder künstliche Bewässerung.
Unter Ernteschäden versteht man alle, durch meist natürliche Einflüsse entstandenen, Schäden an Feldfrüchten und Getreide, die die Güte oder Menge des Ernteertrags vor der Ernte negativ beeinflussen. Ernteschäden führen im größeren Maßstab zu Missernten. Sie treten oft infolge von extremen klimatischen Ereignissen wie langanhaltender Dürre, Unwettern, übermäßigem Schädlings- oder Krankheitsbefall (wie Insektenplagen, Pflanzenseuchen) oder Naturkatastrophen auf. Entstehen können sie durch Kartoffelkäfer, Kartoffelfäule, Getreideschwarzrost, Hagelschlag, Sturmschaden, Bodenerosion, Bodenschutz und andere Ursachen.