Für ein Vorgehen gegen Serbien suchte Österreich die Rückendeckung des Deutschen Kaiserreichs (Mission Hoyos), da mit einem Eingreifen Russlands als Schutzmacht gerechnet werden musste. Kaiser Wilhelm II. und ReichskanzlerTheobald von Bethmann Hollweg sagten Österreich-Ungarn Anfang Juli ihre bedingungslose Unterstützung zu. Mit der Ausstellung dieses sogenannten Blankoschecks begann die Julikrise. Am 23. Juli forderte Österreich-Ungarn ultimativ von Serbien eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom 28. Juni unter Beteiligung von K.-u.-k.-Organen. Dies lehnte die serbische Regierung, bestärkt durch Russlands Zusage militärischer Unterstützung im Konfliktfall, als unannehmbare Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab. Russlands vom panslawistischen Motiv mitbestimmte Haltung wurde im Zuge des französischen Staatsbesuches in St. Petersburg (20. bis 23. Juli) wiederum durch Frankreich unterstützt, das in Bekräftigung der Französisch-Russischen Allianz den Russen für den Kriegsfall mit Deutschland Unterstützung garantierte. Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg.
Erster Weltkrieg – beteiligte Staaten
Entente und Alliierte
Mittelmächte
Neutrale
Dem Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 – links in einer nicht ganz exakten zeitgenössischen Darstellung – folgten die Julikrise und wechselseitige Mobilmachungen, rechts die Anordnung der französischen Mobilmachung zum 2. August 1914
Artillerie bestimmte das Kriegsgeschehen maßgeblich: hier eine britische 60-Pfund-Kanone am Kap Helles, Gallipoli (1915)
Der Grabenkrieg war v. a. für die Westfront charakteristisch: britische Soldaten der Royal Irish Rifles in einem Schützengraben an der Somme, Herbst 1916
Der Chateauwald (Schlosswald) bei Ypern bestand nach den intensiven Artilleriebombardements nur noch aus Baumstümpfen (1917). Große Teile Belgiens und Nordfrankreichs wurden im Krieg verwüstet
Panzer gewannen trotz technischer Probleme ab 1917 zunehmend an Bedeutung und standen im Wesentlichen nur den Alliierten zur Verfügung: britischer Mark IV während der Schlacht von Cambrai
Der Luftkrieg wurde im Verlauf des Krieges immer bedeutender, war aber insgesamt noch kein ausschlaggebender Faktor des Kriegsgeschehens (Foto: 1917/18)
Das offizielle Bündnissystem im Jahr 1914: Dreibund Triple Entente
Die tatsächliche Kriegskonstellation in den Vorkriegsgrenzen
Verlauf des Ersten Weltkrieges
Wilhelm II. verordnete am 31. Juli 1914 den Kriegszustand (bekanntgegeben als Zustand der drohenden Kriegsgefahr) nach Art. 68 der Reichsverfassung
Ein schienengebundenes 42-cm-Bettungsgeschütz von Krupp („Dicke Bertha“) wird am 7. August 1914 bei Lüttich feuerbereit gemacht
Erste Soldauszahlung nach der Mobilmachung, Berlin, 1914
Aufruf von Kaiser Wilhelm II. (anhören?/i) vom 6. August 1914[47]
Scheitern des französischen Planes XVII: die Grenzschlachten an der Westfront vom 3. bis 26. August 1914
Die deutsche Angriffsplanung nach dem Schlieffen-Plan (links) und deren Scheitern (rechts): Alliierte Truppen stoßen am 8. September 1914 in die Lücke zwischen der 1. und 2. deutschen Armee
Französische Bauernfamilie auf der Flucht, 1914
Der „Wettlauf zum Meer“ war durch erfolglose Versuche gekennzeichnet, die Flügel des Gegners zu umfassen und dessen Front aufzurollen
Verwundete belgische Soldaten in Calais am 11. November 1914
Britische und deutsche Soldaten verbrüdern sich zu Weihnachten 1914 im belgischen Ploegsteert
Flüchtlings- und Evakuierungstransport aus Serbien 1914/15 in Leibnitz
Der Scheichülislam Ürgüplü Mustafa Hayri Efendi rief am 14. November 1914 den Dschihad gegen die „Feinde des Osmanischen Reiches“ aus
Extra-Ausgabe der New York Times zur Versenkung der RMS Lusitania: „eine ernste Krise steht bevor“
Rückzug der russischen Truppen zwischen Mai (blaue Frontlinie) und September 1915 (blau gestrichelte Frontlinie)
Die Alliierten versuchten im Jahre 1915 die Flanken des großen deutschen Frontbogens zwischen Lille und Verdun einzudrücken (obere Bildhälfte)
Gasangriff nach dem Blasverfahren, rechts im Bild steht Infanterie zum darauffolgenden Angriff bereit
Deutscher Sturmtruppsoldat an der Westfront, Ende 1916
Soldatenfriedhof an der Ostfront, um 1916
U-Boot-Krieg: Beschuss eines britischen Frachtschiffs im Mittelmeer durch das U-Boot SM U 35 im Frühjahr 1917. U 35 versenkte mindestens 226 Schiffe und ist damit das vermutlich „erfolgreichste“ Kriegsschiff der Weltgeschichte
Massendemonstrationen in Petrograd lösten die Februarrevolution aus
Treffen im Niemandsland
Treffen vor dem russischen Drahtverhau
St. Quentin wurde als Teil der Siegfriedstellung weitgehend zerstört, im Bild der Eingang zur deutschen Kommandantur
Erfolgloser französischer Sturmangriff auf eine deutsche, durch Trommelfeuer nahezu vollständig eingeebnete Stellung
Ausgangslage der 12. Isonzoschlacht und Lageentwicklung bis zum 12. November 1917
November 1917: Deutsche Soldaten in Jerusalem
Russische und deutsche Soldaten feiern während des Waffenstillstands an der Ostfront Verbrüderung
Gebietsverluste Sowjetrusslands bis März 1918
Deutscher Panzer A7V in Roye, etwa 40 Kilometer westlich vom Ausgangspunkt der Frühjahrsoffensive
Frühjahrsoffensive 1918: Paul von Hindenburg, Wilhelm II. und Erich Ludendorff sowie weitere Mitglieder der OHL auf dem Weg zum Großen Hauptquartier in Avesnes-sur-Helpe
Finale alliierte Offensive, Frontbewegung vom 30. August (gepunktete Linie) bis zum 11. November 1918 (gestrichelte Linie)
Deutsche Soldaten kommen im Sommer 1918 zunehmend in die Defensive: Abwehrversuch eines britischen Mark IV-Tankangriffs mit dem Flammenwerfer
Italienisches Propagandaplakat (dt.: Sie reden über Frieden und verheimlichen den Dolch!). Die im April 1918 bekannt gewordenen Friedensinitiativen Kaiser Karls werden als List dargestellt
Zweite Piaveschlacht, Hauswand mit einer in Italien später berühmten Aufschrift (dt.: Jeder ist ein Held! Entweder der Piave, oder alle getötet!)
Novemberrevolution: Revolutionäre Soldaten am 9. November vor dem Brandenburger Tor in Berlin
Flucht Wilhelms II. (vierter von links) ins niederländische Exil am 10. November 1918, hier auf dem Bahnsteig des belgisch-niederländischen Grenzübergangs Eysden
Vorstellungen französischer Extremisten von einer Nachkriegsordnung in Europa (1915)
Frauen arbeiten in einem englischen Rüstungsbetrieb (1915)
Frauen in der National Shell Filling Factory, Chilwell
Ausstellung arbeitender Frauen. Im Vordergrund die Berufskleidung für Straßenbahnschaffnerin und Schwerarbeiterin.[219] (1917)
Ursprünglich deutscher Schützengraben, während der Schlacht an der Somme von Briten besetzt
Luftaufnahme des Grabensystems bei Warneton (Westflandern) am 3. September 1917
Kanadischer Soldat mit mittelschweren Senfgasverätzungen
Durch Giftgas geblendete britische Soldaten warten auf die Behandlung
Deutsche Infanterie während eines Gasangriffs bei Armentières, Frühjahr 1918
Luftkampf (Ölgemälde von Michael Zeno Diemer aus dem Jahre 1918): Deutscher Kampfzweisitzer vom Typ Albatros C.III kommt einem Kameraden (rechts unten) zu Hilfe, der nach dem Abschuss eines britischen Flugzeuges von englischen Maschinen (evtl. Martinsyde G.102) bedrängt wird
US-Propaganda: „Destroy This Mad Brute – Enlist“ (dt.: „Vernichte diese verrückte Bestie – Melde dich freiwillig“). Die Frau stellt das von den Deutschen besetzte neutrale Belgien dar
Foto eines Massengrabes bei Vimy (oder evtl. bei Fromelles), wie es zunächst 1916 als Postkarte veröffentlicht wurde
Vermutlich aufgrund der zu lässigen Haltung der Offiziere angesichts der Gefallenen wurde das Bild retuschiert, sodass keine Offiziere mehr zu sehen waren
Propagandaplakat, auf dem Deutsche als Hunnen charakterisiert werden, verbunden mit dem Appell US-amerikanische Staatsanleihen zu kaufen