Erster Weltkrieg


Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in Europa, in Vorderasien, in Afrika, Ostasien und auf den Ozeanen geführt. Etwa 17 Millionen Menschen verloren durch ihn ihr Leben.[1] Er begann am 28. Juli 1914 mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien, der das Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914 und die dadurch ausgelöste Julikrise vorausgegangen waren. Der bewaffnete Konflikt endete mit dem Waffenstillstand von Compiègne am 11. November 1918, der gleichbedeutend mit dem Sieg der aus der Triple-Entente hervorgegangenen Kriegskoalition war. Wichtige Kriegsbeteiligte waren das Deutsche Kaiserreich, Österreich-Ungarn, das Osmanische Reich und Bulgarien einerseits sowie Frankreich, Großbritannien und sein Britisches Weltreich, Russland, Serbien, Belgien, Italien, Rumänien, Japan und die USA andererseits.[2] 40 Staaten[3] beteiligten sich am bis dahin umfassendsten Krieg der Geschichte, insgesamt standen annähernd 70 Millionen Menschen unter Waffen.[4]

Beim Attentat von Sarajevo wurden der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg, von Gavrilo Princip, einem Mitglied der revolutionären Untergrundorganisation Mlada Bosna, ermordet, die in Verbindung mit offiziellen Stellen Serbiens stand oder gebracht wurde. Hauptmotiv war die angestrebte „Befreiung“ Bosnien-Herzegowinas von der österreich-ungarischen Herrschaft mit dem Ziel einer Einigung der Südslawen unter Führung Serbiens.

Für ein Vorgehen gegen Serbien suchte Österreich die Rückendeckung des Deutschen Kaiserreichs (Mission Hoyos), da mit einem Eingreifen Russlands als Schutzmacht gerechnet werden musste. Kaiser Wilhelm II. und Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg sagten Österreich-Ungarn Anfang Juli ihre bedingungslose Unterstützung zu. Mit der Ausstellung dieses sogenannten Blankoschecks begann die Julikrise. Am 23. Juli forderte Österreich-Ungarn ultimativ von Serbien eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom 28. Juni unter Beteiligung von K.-u.-k.-Organen. Dies lehnte die serbische Regierung, bestärkt durch Russlands Zusage militärischer Unterstützung im Konfliktfall, als unannehmbare Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab. Russlands vom panslawistischen Motiv mitbestimmte Haltung wurde im Zuge des französischen Staatsbesuches in St. Petersburg (20. bis 23. Juli) wiederum durch Frankreich unterstützt, das in Bekräftigung der Französisch-Russischen Allianz den Russen für den Kriegsfall mit Deutschland Unterstützung garantierte. Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg.


Erster Weltkrieg – beteiligte Staaten
  • Entente und Alliierte
  • Mittelmächte
  • Neutrale
  • Dem Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 – links in einer nicht ganz exakten zeitgenössischen Darstellung – folgten die Julikrise und wechselseitige Mobilmachungen, rechts die Anordnung der französischen Mobilmachung zum 2. August 1914
    Dem Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 – links in einer nicht ganz exakten zeitgenössischen Darstellung – folgten die Julikrise und wechselseitige Mobilmachungen, rechts die Anordnung der französischen Mobilmachung zum 2. August 1914
    Dem Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 – links in einer nicht ganz exakten zeitgenössischen Darstellung – folgten die Julikrise und wechselseitige Mobilmachungen, rechts die Anordnung der französischen Mobilmachung zum 2. August 1914
    Artillerie bestimmte das Kriegsgeschehen maßgeblich: hier eine britische 60-Pfund-Kanone am Kap Helles, Gallipoli (1915)
    Die von allen Seiten erwartete Entscheidungsschlacht zur See blieb aus. Der U-Boot-Krieg entwickelte sich zum bedeutendsten Aspekt des Seekrieges im Ersten Weltkrieg und war ein wesentlicher Grund für den Kriegseintritt der Vereinigten Staaten
    Der Grabenkrieg war v. a. für die Westfront charakteristisch: britische Soldaten der Royal Irish Rifles in einem Schützengraben an der Somme, Herbst 1916
    Der Chateauwald (Schlosswald) bei Ypern bestand nach den intensiven Artilleriebombardements nur noch aus Baumstümpfen (1917). Große Teile Belgiens und Nordfrankreichs wurden im Krieg verwüstet
    Panzer gewannen trotz technischer Probleme ab 1917 zunehmend an Bedeutung und standen im Wesentlichen nur den Alliierten zur Verfügung: britischer Mark IV während der Schlacht von Cambrai
    Der Luftkrieg wurde im Verlauf des Krieges immer bedeutender, war aber insgesamt noch kein ausschlaggebender Faktor des Kriegsgeschehens (Foto: 1917/18)
    Vor dem Hintergrund der Niederlage entwickelt sich aus dem Kieler Matrosenaufstand die Novemberrevolution: Ausgabe des Vorwärts vom 9. November 1918
    Kolonialreiche im Jahre 1914
    Sprachenkarte Österreich-Ungarns 1880
    Das europäische Bündnissystem um 1900 und 1910
    Das offizielle Bündnissystem im Jahr 1914:
    Dreibund
    Triple Entente
    Die tatsächliche Kriegskonstellation in den Vorkriegsgrenzen
    Verlauf des Ersten Weltkrieges
    Wilhelm II. verordnete am 31. Juli 1914 den Kriegszustand (bekanntgegeben als Zustand der drohenden Kriegsgefahr) nach Art. 68 der Reichsverfassung
    Ein schienengebundenes 42-cm-Bettungsgeschütz von Krupp („Dicke Bertha“) wird am 7. August 1914 bei Lüttich feuerbereit gemacht
    Erste Soldauszahlung nach der Mobilmachung, Berlin, 1914
    Aufruf von Kaiser Wilhelm II. ( anhören?/i) vom 6. August 1914[47]
    Scheitern des französischen Planes XVII:
    die Grenzschlachten an der Westfront vom 3. bis 26. August 1914
    Die deutsche Angriffsplanung nach dem Schlieffen-Plan (links) und deren Scheitern (rechts): Alliierte Truppen stoßen am 8. September 1914 in die Lücke zwischen der 1. und 2. deutschen Armee
    Die deutsche Angriffsplanung nach dem Schlieffen-Plan (links) und deren Scheitern (rechts): Alliierte Truppen stoßen am 8. September 1914 in die Lücke zwischen der 1. und 2. deutschen Armee
    Die deutsche Angriffsplanung nach dem Schlieffen-Plan (links) und deren Scheitern (rechts): Alliierte Truppen stoßen am 8. September 1914 in die Lücke zwischen der 1. und 2. deutschen Armee
    Französische Bauernfamilie auf der Flucht, 1914
    Der „Wettlauf zum Meer“ war durch erfolglose Versuche gekennzeichnet, die Flügel des Gegners zu umfassen und dessen Front aufzurollen
    Verwundete belgische Soldaten in Calais am 11. November 1914
    Britische und deutsche Soldaten verbrüdern sich zu Weihnachten 1914 im belgischen Ploegsteert
    Flüchtlings- und Evakuierungstransport aus Serbien 1914/15 in Leibnitz
    Der Scheichülislam Ürgüplü Mustafa Hayri Efendi rief am 14. November 1914 den Dschihad gegen die „Feinde des Osmanischen Reiches“ aus
    Extra-Ausgabe der New York Times zur Versenkung der RMS Lusitania: „eine ernste Krise steht bevor“
    Rückzug der russischen Truppen zwischen Mai (blaue Frontlinie) und September 1915 (blau gestrichelte Frontlinie)
    Die Alliierten versuchten im Jahre 1915 die Flanken des großen deutschen Frontbogens zwischen Lille und Verdun einzudrücken (obere Bildhälfte)
    Gasangriff nach dem Blasverfahren, rechts im Bild steht Infanterie zum darauffolgenden Angriff bereit
    Champagne: zerschossener Wald in den Argonnen
    Britische Infanterie bei einer Übung auf der griechischen Insel Limnos für den späteren Angriff auf Gallipoli
    Die italienische Front 1915 bis 1917, italienische Eroberungen in Blau
    Wilhelm II., Ferdinand I. von Bulgarien und Generalfeldmarschall von Mackensen in Niš, Serbien (1915)
    Bulgarische Soldaten um 1916
    Propaganda-Karikatur zur Besetzung Albaniens durch österreichische Truppen
    Schlacht um Verdun, 14. März 1916: Angriff deutscher Infanteristen auf die Höhe Toter Mann
    Bombenkrater um Fort Douaumont Ende 1916
    Deutscher Sturmtruppsoldat an der Westfront, Ende 1916
    Soldatenfriedhof an der Ostfront, um 1916
    U-Boot-Krieg: Beschuss eines britischen Frachtschiffs im Mittelmeer durch das U-Boot SM U 35 im Frühjahr 1917. U 35 versenkte mindestens 226 Schiffe und ist damit das vermutlich „erfolgreichste“ Kriegsschiff der Weltgeschichte
    Massendemonstrationen in Petrograd lösten die Februarrevolution aus
    Treffen im Niemandsland
    Treffen vor dem russischen Drahtverhau
    St. Quentin wurde als Teil der Siegfriedstellung weitgehend zerstört, im Bild der Eingang zur deutschen Kommandantur
    Erfolgloser französischer Sturmangriff auf eine deutsche, durch Trommelfeuer nahezu vollständig eingeebnete Stellung
    Zerbombter Wald bei Ypern
    Panzerangriff mit Luftunterstützung: Die Schlacht von Cambrai gilt als Markstein der Kriegsgeschichte
    Die Britisch-Indische Armee unter Führung von Frederick Stanley Maude marschiert in Bagdad ein
    Eleftherios Venizelos, begleitet von Admiral Pavlos Koundouriotis (links) und General Maurice Sarrail (rechts), inspiziert griechische Truppen
    Ausgangslage der 12. Isonzoschlacht und Lageentwicklung bis zum 12. November 1917
    November 1917: Deutsche Soldaten in Jerusalem
    Russische und deutsche Soldaten feiern während des Waffenstillstands an der Ostfront Verbrüderung
    Gebietsverluste Sowjetrusslands bis März 1918
    Deutscher Panzer A7V in Roye, etwa 40 Kilometer westlich vom Ausgangspunkt der Frühjahrsoffensive
    Frühjahrsoffensive 1918: Paul von Hindenburg, Wilhelm II. und Erich Ludendorff sowie weitere Mitglieder der OHL auf dem Weg zum Großen Hauptquartier in Avesnes-sur-Helpe
    Finale alliierte Offensive, Frontbewegung vom 30. August (gepunktete Linie) bis zum 11. November 1918 (gestrichelte Linie)
    Deutsche Soldaten kommen im Sommer 1918 zunehmend in die Defensive: Abwehrversuch eines britischen Mark IV-Tankangriffs mit dem Flammenwerfer
    Italienisches Propagandaplakat (dt.: Sie reden über Frieden und verheimlichen den Dolch!). Die im April 1918 bekannt gewordenen Friedensinitiativen Kaiser Karls werden als List dargestellt
    Zweite Piaveschlacht, Hauswand mit einer in Italien später berühmten Aufschrift (dt.: Jeder ist ein Held! Entweder der Piave, oder alle getötet!)
    Philipp Scheidemann ruft am 9. November vom Westbalkon des Reichstages die Republik aus
    Novemberrevolution: Revolutionäre Soldaten am 9. November vor dem Brandenburger Tor in Berlin
    Flucht Wilhelms II. (vierter von links) ins niederländische Exil am 10. November 1918, hier auf dem Bahnsteig des belgisch-niederländischen Grenzübergangs Eysden
    Marschall Foch (zweiter von rechts) und seine Delegation vor dem Wagen von Compiègne nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands
    Abmarsch des Regiments Lübeck am 31. Juli 1914
    Reservisten auf Lastwagen, Berlin, 1914
    Deutsche Kriegsziele im Westen
    Vorstellungen französischer Extremisten von einer Nachkriegsordnung in Europa (1915)
    Frauen arbeiten in einem englischen Rüstungsbetrieb (1915)
    Frauen in der National Shell Filling Factory, Chilwell
    Ausstellung arbeitender Frauen. Im Vordergrund die Berufskleidung für Straßenbahnschaffnerin und Schwerarbeiterin.[219] (1917)
    Ursprünglich deutscher Schützengraben, während der Schlacht an der Somme von Briten besetzt
    Luftaufnahme des Grabensystems bei Warneton (Westflandern) am 3. September 1917
    Kanadischer Soldat mit mittelschweren Senfgasverätzungen
    Durch Giftgas geblendete britische Soldaten warten auf die Behandlung
    Deutsche Infanterie während eines Gasangriffs bei Armentières, Frühjahr 1918
    Luftkampf (Ölgemälde von Michael Zeno Diemer aus dem Jahre 1918): Deutscher Kampfzweisitzer vom Typ Albatros C.III kommt einem Kameraden (rechts unten) zu Hilfe, der nach dem Abschuss eines britischen Flugzeuges von englischen Maschinen (evtl. Martinsyde G.102) bedrängt wird
    Stummfilm über US-amerikanische Piloten
    Ein Nachbau des Dreideckers, Fokker Dr.1 wie er auch von Manfred von Richthofen geflogen wurde
    Untergang der deutschen SMS Blücher im Gefecht auf der Doggerbank, die Besatzung versucht sich über Schiffswände zu retten (berühmte Kriegsfotografie)
    Skagerrakschlacht, „größte Seeschlacht der Weltgeschichte“, im Bild explodiert die Queen Mary
    US-Propaganda: „Destroy This Mad Brute – Enlist“ (dt.: „Vernichte diese verrückte Bestie – Melde dich freiwillig“). Die Frau stellt das von den Deutschen besetzte neutrale Belgien dar
    Foto eines Massengrabes bei Vimy (oder evtl. bei Fromelles), wie es zunächst 1916 als Postkarte veröffentlicht wurde
    Foto eines Massengrabes bei Vimy (oder evtl. bei Fromelles), wie es zunächst 1916 als Postkarte veröffentlicht wurde
    Vermutlich aufgrund der zu lässigen Haltung der Offiziere angesichts der Gefallenen wurde das Bild retuschiert, sodass keine Offiziere mehr zu sehen waren
    Vermutlich aufgrund der zu lässigen Haltung der Offiziere angesichts der Gefallenen wurde das Bild retuschiert, sodass keine Offiziere mehr zu sehen waren
    Propagandaplakat, auf dem Deutsche als Hunnen charakterisiert werden, verbunden mit dem Appell US-amerikanische Staatsanleihen zu kaufen
    1914: Reiter der deutschen Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika
    1914: Reiter der deutschen Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika
    1918: Der Renault FT wurde prägend für spätere Panzertypen bis zur Gegenwart
    1918: Der Renault FT wurde prägend für spätere Panzertypen bis zur Gegenwart
    Opfer eines Gasangriffs nach der Darstellung von John Singer Sargent
    Kriegszerstörte Gebiete (Zone Rouge) in Nord- und Ost-Frankreich
    William Orpen: The Signing of Peace in the Hall of Mirrors. Die Vertreter der Siegermächte, während Johannes Bell für Deutschland am 28. Juni 1919 den Friedensvertrag unterzeichnet
    Deutsche Gebietsverluste durch den Versailler Vertrag in Europa
    Karte der territorialen Aufteilung Österreich-Ungarns nach den Pariser Vorortverträgen
    Veränderungen der politischen Grenzen Europas durch den Ersten Weltkrieg (links: 1914, rechts: 1929)
    Veränderungen der politischen Grenzen Europas durch den Ersten Weltkrieg (links: 1914, rechts: 1929)
    Veränderungen der politischen Grenzen Europas durch den Ersten Weltkrieg (links: 1914, rechts: 1929)
    Interessensphären im Nahen Osten nach dem Sykes-Picot-Abkommen
    Faisals Delegation auf der Pariser Friedenskonferenz
    Die Ehrenhalle für die Gefallenen des Krieges in Nürnberg wurde schon vor ihrer Einweihung in die Inszenierung der Reichsparteitage integriert
    Die Ehrenhalle für die Gefallenen des Krieges in Nürnberg wurde schon vor ihrer Einweihung in die Inszenierung der Reichsparteitage integriert
    Die Ehrenhalle für die Gefallenen des Krieges in Nürnberg wurde schon vor ihrer Einweihung in die Inszenierung der Reichsparteitage integriert
    Das Beinhaus von Douaumont
    Grab des unbekannten Soldaten in Westminster Abbey
    Albin Egger-Lienz: Den Namenlosen 1914 (1916)
    Trauerndes Elternpaar von Käthe Kollwitz (Soldatenfriedhof in Vladslo)
    Das Argonnerwaldlied, Bildpostkarte aus dem Ersten Weltkrieg