Europäische Weltraumorganisation


Die Europäische Weltraumorganisation (englisch European Space Agency (ESA), französisch Agence spatiale européenne (ASE) ) mit Sitz in Paris wurde 1975 zur besseren Koordinierung der europäischen Raumfahrtaktivitäten gegründet und um technologisch gegenüber den Raumfahrtnationen Sowjetunion und Vereinigte Staaten gleichberechtigt auftreten zu können und nicht technologisch und politisch vollständig abhängig zu sein. Sie hat 22 Mitgliedstaaten und beschäftigte 2019 etwa 2.300 Mitarbeiter. Generaldirektor der ESA ist seit dem 1. März 2021 der Österreicher Josef Aschbacher.[4]

Die ESA ist die Nachfolgeorganisation der europäischen ELDO, ESRO und der Europäischen Fernmeldesatelliten-Konferenz (CETS). Wie diese beschränkt sie sich in ihren europäischen Projekten zur Weltraumerforschung und -nutzung auf „ausschließlich friedliche Zwecke“. Die ESA ist keine Unterorganisation der Europäischen Union, allerdings durch das Weltraumprogramm der Europäischen Union eng mit EU und den nationalen Raumfahrtagenturen ihrer Mitgliedstaaten verflochten. Die Mehrzahl der EU-Staaten ist an der ESA beteiligt, daneben engagieren sich dort auch die Schweiz, Norwegen und das Vereinigte Königreich.[5][6] Sie ist gemeinsam mit der NASA Gründungsmitglied des Consultative Committee for Space Data Systems (CCSDS).

Nach dem Zweiten Weltkrieg verließen viele europäische Luft- und Raumfahringenieure und Wissenschaftler Westeuropa, um entweder in den Vereinigten Staaten oder der Sowjetunion zu arbeiten. Obwohl es der Aufschwung in den 1950er-Jahren westeuropäischen Staaten ermöglichte, in die Forschung und in die Raumfahrt zu investieren, erkannten die europäischen Wissenschaftler, dass nationale Projekte nicht mit den beiden Supermächten konkurrieren können. Bereits 1958, nur wenige Monate nach dem Sputnikschock, trafen sich Edoardo Amaldi und Pierre Auger, zwei bedeutende Mitglieder der westeuropäischen Wissenschaftsgemeinde, um die Gründung einer gemeinsamen westeuropäischen Weltraumorganisation zu besprechen. Das Treffen wurde von wissenschaftlichen Repräsentanten aus acht Staaten begleitet.

Die westeuropäischen Nationen entschieden sich, zwei getrennte Agenturen zu schaffen: die ELDO (European Launcher Development Organisation) sollte Trägersysteme entwickeln und bauen und die ESRO (Europäische Weltraumforschungsorganisation) sollte die wissenschaftlichen Satelliten entwickeln. Die ESRO wurde am 20. März 1964 durch ein am 14. Juni 1962 unterzeichnetes Abkommen gegründet. Zwischen 1968 und 1972 feierte ESRO ihre ersten Erfolge: Sieben Forschungssatelliten wurden mit Hilfe amerikanischer Trägersysteme in den Orbit gebracht. ELDO hingegen konnte während ihres Bestehens keine erfolgreiche Trägerrakete starten. Beide Organisationen waren unterfinanziert und die Auftrennung in zwei Organisationen bewährte sich nicht.


ESRO-2B war 1968 der erste erfolgreiche Satellit der ESRO
ESA-Hauptverwaltung in Paris
Giotto mit Halley
ESA-Logo bis 2019
Amtierender Generaldirektor der ESA: Josef Aschbacher
  • ESA-Mitgliedstaaten
  • Assoziiertes Mitglied
  • ECS-Partnerstaaten
  • Kooperationsvertrag
  • ESA-Mitgliedstaaten
  • Assoziiertes Mitglied
  • ECS-Partnerstaaten
  • Kooperationsvertrag
  • Das Tauchbecken im EAC in Köln für Schwerelosigkeitstrainings der ESA
    Ulf Merbold war der erste ESA-Astronaut im All
    Die ISS mit dem ATV Johannes Kepler
    Künstlerische Darstellung von JUICE über Ganymed
    Die EUMETSAT-Zentrale in Darmstadt
    Eine Ariane 5 ECA
    Eine Ariane 5 ECA
    Eine Ariane 42P
    Eine Ariane 42P