Pelzarten


Als Pelz wird das Fell von Säugetieren mit dicht stehenden Haaren sowie das daraus gearbeitete Kleidungsstück bezeichnet. Rauchwaren, österreichisch auch Rauwaren, sind zugerichtete, das heißt zu Pelzen veredelte Tierfelle. Pelztiere sind Wildtiere, die ein für Bekleidung verwendbares Fell haben. Diese Auflistung behandelt die Felle und die daraus hergestellten Produkte, nicht den Pelz als tierisches Organ.

Soweit die Felle nicht aus anderen Gründen anfallen (zum Beispiel bei der Fleischgewinnung), werden Pelztiere dafür gezüchtet oder gejagt. Entsprechend der Tierart werden die verschiedenen Pelzarten beziehungsweise Fellarten und die daraus gearbeiteten Kleidungsstücke bezeichnet (Nerzjacke, Bisammantel). Die Zucht geschieht in der Regel in Pelztierfarmen. Das Töten von Tieren für die Gewinnung von Pelzen, gewisse Haltungsbedingungen oder Fangmethoden von Pelztieren sowie mangelnde Verbraucherinformation darüber werden von Teilen der Bevölkerung und zahlreichen Tierschutz-Organisationen kritisiert und immer wieder in den Medien thematisiert.

Eine Auflistung der nach den in Deutschland geltenden Artenschutzregelungen geschützten Tierarten mit den Daten der Inschutzstellung nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen, den EG-Verordnungen, der Bundesartenschutzverordnung und dem Bundesnaturschutzgesetz findet sich auf der Artenschutzdatenbank „WISIA“ des Bundesamts für Naturschutz in Bonn.[2]

Otto Feistle schrieb 1931 in Rauchwarenmarkt und Rauchwarenhandel: „Bei der Mannigfaltigkeit der heute zur Verwendung gelangenden Fellsorten, es sind längst über 500, sind fast alle Länder der Erde, selbst Afrika, an der Pelzproduktion beteiligt.“

Im Folgenden werden die verschiedenen Pelztierarten unter dem Aspekt der Fellnutzung aufgelistet (Herkunft und Aussehen der Felle, Fellqualitäten, geschichtlicher Rückblick auf Jagd, Zucht und Handel usw.).

Eine Definition besagt, dass als Pelze Haardichten über 400 Haare pro cm² bezeichnet werden, als Felle 50 bis 400 Haare/cm², alle darunter liegenden Behaarungsdichten sind haararme Haut.[3]:S. 17


Pelzhändler in der kanadischen Provinz Alberta, 1890
Alfölder Bauernhaus“ aus Pelz: Ausstellungsobjekt der Millenniumsausstellung in Budapest 1896 (Fa. Katzer, Budapest). Sockel aus Seehundfellen; Unterbau Suslik; Grundmauern und Fensterverschläge Maulwurf; Hauptwände und Pfosten Bisamwamme; auf den Pfosten Igel, die Fehschweifboas im Maul halten; Fenster und Türvorsprünge Fehwamme (russisches Eichhörnchen); Giebelwände aus Seehundfellen. An den vier Ecken verschiedene Fuchsarten; Dachziegel aus Opossumschweifen; Schornstein Grebesfelle (Haubentaucher) und darauf ein Storch, der seine Jungen füttert. Steinadler und Bär schmücken das Dach. Im Giebel der Schädel eines Elches.[1]
Bezeichnung der Fellteile
Maulwurffelle (zusammengenäht) unter einer Farbmusterkarte
Maulwurfjacke, etwa 1910
(Rekonstruktion 1963, Foto 2004)
Zum Trocknen aufgespannte Maulwurf-Rohfelle (Skizze)
Maulwurfmantel, Felle abwechselnd Kopf oben, Kopf unten gearbeitet (1915)
Desman
Bassarisks
Nordamerikanische Waschbären
Fuchsmantel des britischen Sängers Elton John, aus gefärbten Fellen verschiedener Fuchsarten (Mitte 1980er Jahre)
Verschiedene Edelfuchsarten als Musterstreifen (2009)
Polarfuchsfell
Blaufuchs, dunkle Variante
Korsakfell
Rotfuchsfelle
Kreuzfuchsfelle
Silberfuchsfelle
Platinfuchs-Cape
Golden Island Fuchskragen
Bluefrost-Fuchs, gefärbt
Verschiedene Arctic Marble Fuchsfelle
Golden Island Shadow Fuchsfell
Kit- bzw. Swiftfuchsfell
Grisfuchsfelle
Seefuchsfelle
Skunkfelle
Charsamarderfelle, das untere gefärbt
Bandiltis oder Zorilla
Arbeitsskizze für ein „Civet-Futter“ (1883)
Links Baummarder-, rechts Steinmarderfell
(der Kehlfleck des Baummarders ist rötlicher als es das farbveränderte Foto zeigt)
Skandinavische Zuchtnerz-Farben (2008)
Seeotterfell
Links sibirischer Vielfraß, rechts aus Alaska
Bargusin-Zobel
Hauskatzen
Manul
Indische Steppenkatze
Afrikanische Goldkatzen
Schwarzfußkatze
Kleinfleckkatzen, links Chaco, rechts Mendoza
Peludo, links Kolumbien, rechts Brasilien
Tigerkatzen, links Typ Mato Grosso, rechts Ceara
Rohrkatzen, rechts mit Leopardendruck
Sandkatze
Kanadische Luchskatzenfelle
Pardelluchsfell
Karakalfell
Links Afrika-Zivethkatze, rechts Indien-Zibetkatze
Ginsterkatzen Liberias, 1907 (von links nach rechts):
   1 und 2: Liberia-Genette
   3: Westafrikanischer Linsang
   4: Königsgenette (eventuell ausgestorben)
Präpariertes Tigerfell (um 1900)
Schneeleopardfell
Nebelparder
Leopard
Sumatra-Tigerfell
Gepardfell
Grönländer Seehund
Indianerfrauen mit Büffelhäuten (ca. 1936)
Mandan-Häuptling Mató Tópe mit verziertem Büffelfellumhang (1833)
Weste aus Sommer-Reh und Rotfuchs (2017)
Handtasche aus Rehklauen und schwarzem Lammfell (Skizze, 1883)
Elchfell
Aufkäufer mit Hirschfellen, San Antonio, Texas (1973)
Skandinavisches Rentierfell
Rhönschaf
Sourire gefärbtes Indisch Lamm
Chekianglamm
Gefärbter afghanischer Persianer
Nappierter Merinolamm­mantel
Bagdadlamm, schwarz gefärbt
Kidfelle (Zickel)
Seidenlamm, Mantel und Jacke
Tibetlammjacke
Mufflon-Nackenrolle
Ziegenfell
Gamsfell, Österreich
Weißes Fohlen
Man findet mehr Fuchsfelle als Eselshäute in einem Kürschner-Laden (Holländisches Sprichwort)
Zebrafell (Teilansicht)
Tasche aus Wildschweinfell
Jagd & Hund, 3. Februar 2018 - (57).jpg
Giraffenfell als Bodenbelag auf einer Jagdmesse
The fur pattern of all nine Giraffa camelopardalis subspecies.jpg
Fellzeichnung der neun Unterarten (nach altem Schema)
Guanakodecke
Alpakadecke
Kanadische Biberfelle
Suslik und Perlsuslik
Von links: Östlicher Chipmunk, Indisches Palmenhörnchen, Burunduk
Feh
Hamster
Alpenmurmel
Zucht-Chinchillas
Spitznutria
Viscacha
Hausmaus- und Weißfußmaus-Felle im Naturkundemuseum
Deutscher Feldhase
Kanin
Buschwallaby-Fell, zoologisch Bennett-Känguru
Amerikanisch Opossum
Preußengeneral Ziethen mit Native Cat verbrämter Pelisse (um 1870)
Guereza
Diana-Meerkatze
Faultier-Haar
Muff und Kragen aus Ameisenbär
Bergwald-Baumschliefer
Cape aus Schnabeltierfell (1890)
Männerparka der Eskimos aus ungerupftem Eiderentenfell