Frank Borzage


Frank Borzage (* 23. April 1893 in Salt Lake City, Utah; † 19. Juni 1962 in Hollywood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmregisseur. Für Das Glück in der Mansarde und Bad Girl wurde er jeweils mit dem Oscar für die beste Regie ausgezeichnet. Die Thematik der Liebe mit ihren vielfältigen Auswirkungen steht in vielen seiner Filme im Mittelpunkt.[1]

Borzage begann seine Arbeit in Hollywood als Schauspieler bereits 1912. Seinen ersten Film als Regisseur drehte er 1913. Er wurde ein vielbeschäftigter Regisseur, doch erst 1927 wurde er praktisch über Nacht bekannt und zum bedeutendsten Regisseur der alten Fox-Studios: Grund war die erfolgreiche Romanze Seventh Heaven, die Janet Gaynor und Charles Farrell als Leinwandpaar etablierte und ihnen den Zusatz America's Favorite Lovebirds eintrug. Der Film enthielt alle Elemente, die für seine späteren Filme charakteristisch wurden: die nahtlose Mischung aus Sentimentalität und Romantik, realistische Elemente aus dem Leben der kleinen Leute und viel Gefühl. Er wurde auf der Oscarverleihung 1929 für diesen Film mit dem ersten Oscar für die beste Regie ausgezeichnet. Nur bei dieser Oscarverleihung gab es zwei Regie-Oscars, einen für die beste Komödie und einen für das beste Drama. Borzage ist damit der einzige Regisseur, der den Oscar für die beste Regie eines Dramas trägt. Auf der Oscarverleihung 1932 erhielt er seinen zweiten Oscar für seine Regie bei Bad Girl.

In der Folgezeit wurde Borzage bekannt für seine oft sentimentalen, aber nie ins kitschige abgleitenden Filme, sodass er besonders häufig mit weiblichen Topstars zusammenarbeitete. Die Hemingway-Verfilmung A Farewell to Arms aus dem Jahr 1932 profitierte von der intensiven Darstellung von Helen Hayes und Man’s Castle war eine lyrische erzählte Geschichte um ein junges Mädchen, das ungewollt schwanger wird und mit dem Freund das kleine Glück in einer Baracke am Rande der Stadt findet. Loretta Young und Spencer Tracy boten überzeugende Darstellungen und wurden auch privat ein Paar. Zwei Filme mit Kay Francis aus dem Jahr 1935 fassten exemplarisch die Qualitäten von Borzage als Regisseur zusammen. Living on Velvet, die Geschichte eines Piloten mit enormen Schuldgefühlen, der für den Tod seiner Eltern und seiner Schwester verantwortlich ist, und einer geduldigen Frau beleuchtet die fast mystische Art der Beziehung zwischen den Liebenden, die sich auf einer geistigen Ebene gefunden haben, die weit über die rein körperliche Anziehung hinausgeht. Romantik und ein lyrisch-poetischer Erzählstil helfen, die Geschichte um Sühne und Vergebung nicht ins Sentimentale abdriften zu lassen. In Stranded aus demselben Jahr wird Kay Francis als hart arbeitende Frau gezeigt, die auch nach der Eheschließung weiter in ihrem Beruf tätig ist, eine große Ausnahme in den Filmen der Zeit.


Frank Borzage (1920)