Französische Revolution


Die Französische Revolution von 1789 bis 1799 gehört zu den folgenreichsten Ereignissen der neuzeitlichen europäischen Geschichte. Die Abschaffung des feudal-absolutistischen Ständestaats sowie die Propagierung und Umsetzung grundlegender Werte und Ideen der Aufklärung als Ziele der Französischen Revolution – das betrifft insbesondere die Menschenrechte – waren mitursächlich für tiefgreifende macht- und gesellschaftspolitische Veränderungen in ganz Europa und haben das moderne Demokratieverständnis entscheidend beeinflusst. Als zweite unter den Atlantischen Revolutionen erhielt sie ihrerseits orientierende Impulse aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskampf. Die heutige Französische Republik als liberal-demokratischer Verfassungsstaat westlicher Prägung stützt ihr Selbstverständnis unmittelbar auf die Errungenschaften der Französischen Revolution.

Die revolutionäre Umgestaltung und die Entwicklung der französischen Gesellschaft zur Nation war ein Prozess, bei dem in der Geschichtsschreibung drei Phasen unterschieden werden:

Ausschlaggebender Ordnungs- und Machtfaktor wurde in dieser Lage zunehmend das in den Revolutionskriegen entstandene Bürgerheer, dem Napoleon Bonaparte seinen Aufstieg und den Rückhalt bei der Verwirklichung seiner sich über Frankreich hinaus erstreckenden politischen Ambitionen verdankte.

Als ein Gründungsereignis, das so tief wie kaum ein anderes die Geschichte der Moderne geprägt habe, wird die Französische Revolution in einer neueren Überblicksdarstellung bezeichnet.[1] Nicht nur im Bewusstsein der Franzosen hat diese Revolution eine enorme Bedeutung. Mit der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26. August 1789 wurden auf dem europäischen Kontinent jene Prinzipien bekräftigt und gegen absolutistische Monarchien in Stellung gebracht, die in der Unabhängigkeitserklärung der nordamerikanischen Kolonisten angelegt waren und die heutzutage von den Vereinten Nationen weltweit propagiert und eingefordert werden.


Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen. Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte in einer Darstellung von Jean-Jacques Le Barbier
Motto der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Jacques Necker. Porträt von Joseph Siffred Duplessis, etwa 1781
Ludwig XVI. Porträt von Joseph Siffred Duplessis, etwa 1777.
Der Enzyklopädist Jean Baptiste le Rond d’Alembert, Porträt von Maurice Quentin de La Tour, 1753
Der Enzyklopädist Denis Diderot, Porträt von Louis-Michel van Loo, 1767
Zeitgenössische Karikatur: Der Dritte Stand trägt den Klerus und den Adel
Emmanuel Joseph Sieyès (Porträt von Jacques-Louis David aus dem Jahr 1817)
Marquis de La Fayette. Porträt von Alonzo Chappel (1828–1887).
Der Ballhausschwur. Lavierte Federzeichnung von Jacques-Louis David, 1791
Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789. Gemälde von Bernard-René Jordan de Launay, 1789
Plan von Paris 1789
Olympe de Gouges. Anonymes Aquarell, 1793
Zug der Frauen nach Versailles. Anonymer zeitgenössischer Druck
Die Fête de la Fédération auf dem Pariser Marsfeld am 14. Juli 1790. Gemälde von Charles Thévenin, 1792.
Die französische Verfassung von 1791
Bei Hofe treibende Kraft der Gegenrevolution: Marie Antoinette 1792, unvollendetes Pastell von Alexander Kucharski
Tuilerien, Zeichnung, vor 1806
Frankreich 1791
Jean-Paul Marat. Porträt von Joseph Boze, 1792.
Leopold II. nach 1790, Porträt von Heinrich Friedrich Füger
Proklamation der Verfassung am 14. September 1791 in Paris, zeitgenössischer Stich
Sansculotten in einer Darstellung von 1912.
Der Sturm auf die Tuilerien am 10. August 1792. Gemälde von Jean Duplessis-Bertaux, 1793.
Die Kanonade von Valmy. Gemälde aus dem Jahr 1835 von Jean-Baptiste Mauzaisse.
Georges Danton auf dem Weg zur Hinrichtung. Zeichnung, Pierre-Alexandre Wille zugeschrieben, 1793.
Hinrichtung Ludwigs XVI. Anonymer zeitgenössischer Druck.
William Pitt, der Jüngere. Porträt, Thomas Gainsborough zugeschrieben, vor 1789.
Die Umstellung des Konvents, Radierung aus dem Jahr 1816 von August Dalbon nach Jacques François Joseph Swebach-Desfontaines
Die republikanische Verfassung von 1793
Jacques-René Hébert. Anonymer Druck aus einem Geschichtswerk von 1845.
Louis Antoine de Saint-Just, Porträt von Pierre Paul Prud’hon, 1793
Lazare Carnot. Porträt von Louis-Léopold Boilly, 1813.
Marie Antoinette auf dem Weg zur Guillotine am 16. Oktober 1793, Federzeichnung von Jacques-Louis David
Pierre Vergniaud. Anonymer, undatierter Druck.
Hinrichtung der ein und zwanzig Deputirten von der Gironde: Radierung von Johann Carl Bock aus dem Jahr 1816 nach Jean Duplessis-Bertaux
Anonymes Porträt Robespierres um 1793, Musée Carnavalet
Camille Desmoulins, Stich von Geoffroy aus einem Geschichtswerk von 1865.
Jean-Baptiste Carrier. Anonymes Gemälde, undatiert.
Gedenkstätte in der Conciergerie mit den Namen aller 2780 Opfer, die während der Revolution in Paris zum Tode verurteilt wurden
Der neue republikanische Kalender
Die Direktionalverfassung vom 22. August 1795
François Noël Babeuf. Stich von François Bonneville, 1794.
Napoleon Bonaparte. Porträt von Félix Philippoteaux, 1836.
General Bonaparte in Kairo, spätere Darstellung von Jean-Léon Gérôme, 1863
Die Krönung in Notre Dame (1804). Napoleon, der sich zuvor selbst gekrönt hat, setzt seiner Gemahlin Joséphine die Krone auf. Rechts von Napoleon sitzt Papst Pius VII. (Gemälde von Jacques-Louis David)