Friedrich Schiller


Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller (* 10. November 1759 in Marbach am Neckar; † 9. Mai 1805 in Weimar), war ein Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker, Lyriker und Essayisten.

Friedrich Schiller war der einzige Sohn eines auch als Wundarzt tätigen württembergischen Offiziers und wuchs mit seinen fünf Schwestern in Schwäbisch Gmünd, Lorch und später in Ludwigsburg auf. Dort besuchte er die Lateinschule und begann nach viermaligem Bestehen des Evangelischen Landesexamens am 16. Januar 1773 das Studium der Rechtswissenschaften auf der Karlsschule. Drei Jahre später wechselte er zur Medizin und wurde 1780[1] darin promoviert. Gleich mit seinem Theaterdebüt, dem 1782 uraufgeführten Schauspiel Die Räuber, gelang Schiller ein bedeutender Beitrag zum Drama des Sturm und Drang und der Weltliteratur.

1782, inzwischen Militärarzt, floh er vor dem Landesherrn Herzog Karl Eugen aus Württemberg nach Thüringen, weil ihm wegen unerlaubter Entfernung vom Dienst Festungshaft und ein Schreibverbot drohte.[2] 1783 begann Schiller mit den Arbeiten zum Don Karlos. Als seine Anstellung als Theaterdichter am Nationaltheater Mannheim ausgelaufen war, reiste Schiller 1785 nach Leipzig zu seinem späteren Förderer Christian Gottfried Körner. In den folgenden Jahren lernte er Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder und Johann Wolfgang von Goethe in Weimar kennen. Gemeinsam prägten sie die Weimarer Klassik.

Neben seinem Theaterdebüt und dem Don Karlos gehören besonders die historischen Dramen Wallenstein, Maria Stuart, die Jungfrau von Orleans und Wilhelm Tell zum deutschen Standardrepertoire. Als Autor wie Theoretiker war er Vorbild und Gegenfigur nachfolgender Dramatiker. Neben seinem dramatischen Werk verfasste Schiller zahlreiche ästhetische Abhandlungen wie Die Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet, Über Anmut und Würde, Über die ästhetische Erziehung des Menschen, Über naive und sentimentalische Dichtung und Vom Erhabenen, darin er seine Poetik darlegte wie der Literatur durch eine bis dato unbekannten Reflexionstiefe neue Wege wies. Seine Balladen zählen zu den bekanntesten deutschen Gedichten. Gleichrangig steht seine Gedankenlyrik und das Lehrgedicht.

Friedrich Schiller war von Geburt Württemberger, später wurde er Staatsbürger von Sachsen-Weimar. 1792 wurde ihm die französische Ehrenbürgerschaft verliehen und somit zusätzlich auch die französische Staatsbürgerschaft – in Würdigung seines in Paris aufgeführten Dramas Die Räuber, das als Freiheitskampf gegen die Tyrannei verstanden wurde.[3]


Friedrich Schiller, porträtiert von Ludovike Simanowiz im Jahr 1794
Schillers Unterschrift
Schillers Büste in Jena
Geburtshaus in Marbach am Neckar auf einer Kreidezeichnung seines Enkels Ludwig von Gleichen-Rußwurm, 1859
Schiller als Regimentsarzt 1781/1782, auf einem Gemälde von Philipp Friedrich Hetsch
Die Hohe Carlsschule in Stuttgart, kolorierter Stahlstich nach einer Zeichnung von Karl Philipp Conz
Originaluniform des Grenadier-Regiments von Augé
Schiller auf der Flucht mit seinem Freund Andreas Streicher
Friedrich Schiller
Ölgemälde von Anton Graff, erste Sitzungen fanden im Frühjahr 1786 statt, vollendet wurde das Porträt im Herbst 1791. Schillers rechte Hand ruht auf einer Schnupftabakdose.[14] Für einen offenen Hemdkragen, wie ihn Schiller hier trägt, bürgerte sich die Bezeichnung Schillerkragen ein.
Das Schillerhäuschen auf dem Körnerschen Weinberg in Loschwitz bei Dresden, wo Schiller vom 13. September 1785 bis zum Sommer 1787 wohnte
Don Karlos (damals noch als Dom Karlos), Titelblatt und Frontispiz des Erstdruckes, 1787
Johann Wolfgang von Goethe
Kreidezeichnung von Friedrich Bury, 1800
Steintisch, an dem Schiller oft mit Goethe zusammensaß, im Garten seines Gartenhauses in Jena
Gedenktafel am Haus Windischenstraße 8 in Weimar
Schillers Wohnhaus in der heutigen Schillerstraße in Weimar
In der Nacht zum 12. Mai 1805 wurde Friedrich Schiller auf dem Friedhof der St. Jakobskirche in Weimar beigesetzt.
Die Fürstengruft Weimar auf dem Historischen Friedhof in Weimar, hier wurden 1827 sterbliche Überreste beigesetzt, die man irrtümlicherweise Friedrich Schiller zugeschrieben hatte.
Jakob Schlesinger: Bildnis Georg Wilhelm Friedrich Hegel, 1831
Der Prinz aus dem Geisterseher
Stahlstich von Conrad Geyer nach Arthur von Ramberg, um 1859
Kleinere prosaische Schriften. 1 (1792)
Bronze-Plakette auf Friedrich Schiller, von Otto Hofner.
Plakette des Deutschen Schillerbundes von 1931