Geschichte der Vereinigten Staaten


Die Geschichte der Vereinigten Staaten reicht von der Gründung der ersten Britischen Kolonien an der Ostküste Nordamerikas im 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, in der die USA die führende Weltmacht darstellen. Die Kolonien erklärten 1776 ihre Unabhängigkeit vom Königreich Großbritannien. Mit dem Inkrafttreten der Verfassung 1788 wurde aus dem losen Staatenbund ein zentral regierter Bundesstaat. Infolge des Amerikanischen Bürgerkriegs von 1861 bis 1865, den die Union der Nordstaaten gegen die konföderierten Südstaaten gewann, schaffte das Land die Sklaverei auf seinem Territorium ab und schlug den Weg zum modernen Industriestaat ein. Mit der Westexpansion der weißen Siedler, die mit der Verdrängung der indianischen Urbevölkerung einher ging, wurden immer neue Territorien als Bundesstaaten in die Union aufgenommen. Durch ihr Eingreifen in den Ersten und den Zweiten Weltkrieg stiegen die Vereinigten Staaten zur Supermacht auf. Heute sind sie der flächenmäßig drittgrößte Staat, die größte Volkswirtschaft und die größte Militärmacht der Erde.

Die Besiedlung des nordamerikanischen Kontinents begann vor über 15.000 Jahren. Sibirische Jäger und Sammler erreichten über eine damals noch bestehende Landbrücke über die Beringstraße das heutige Alaska und drangen über die Westküste nach Süden und von dort ostwärts vor.[1] Die ältesten Funde auf dem Gebiet der USA sind die Paisley-Höhlen in Oregon und der Buttermilk Creek Complex in Texas. Die erste flächig verbreitete Kultur des Kontinents ist die auf ein Alter von 11.000 bis 10.800 Jahren datierte[2] Clovis-Kultur, deren charakteristische Projektilspitzen sich an zahlreichen Fundorten im gesamten Staatsgebiet nachweisen lassen. Sie und die folgenden Kulturen der paläoindianischen Periode basierten auf der Jagd und damit auf der Megafauna, die gegen Ende der letzten Eiszeit entweder durch diese Bejagung oder infolge des Klimawandels ausstarben. In den folgenden Jahrtausenden, der archaischen Periode, lässt sich die Ausdifferenzierung regionaler Kulturen beobachten. Das Ende dieser Periode wird vom Übergang zur Landwirtschaft und der Sesshaftwerdung der Jägerkulturen markiert. Diese Entwicklung erreichte den Südwesten der USA ausgehend von Mittelamerika vor rund 5000 Jahren, erfasste in den folgenden Jahrtausenden jedoch nur Teile des Kontinents. So gingen etwa die Stämme der Pazifikküste bis in die historische Zeit nicht zum Ackerbau über, sondern lebten überwiegend vom Fischfang.

Nach der Zeitenwende zeigten sich Ansätze zur Städtebildung, so in den Kulturen der Hohokam und der Anasazi im trockenen Südwesten. Auch die Stämme zwischen Mississippi und Atlantikküste wurden überwiegend sesshaft. Manche ihrer Siedlungen wuchsen zu Städten heran, so wird etwa die Bevölkerung von Cahokia im heutigen Illinois um das Jahr 1100 auf bis zu 20.000 Menschen geschätzt. Anders als die mittelamerikanischen Hochkulturen blieben diese Großsysteme jedoch durchweg schriftlos.


Aufnahme der einzelnen Bundesstaaten in die Union 1776 bis 1959:
  • 1776–1790
  • 1791–1799
  • 1800–1819
  • 1820–1839
  • 1840–1859
  • 1860–1879
  • 1880–1899
  • 1900–1950
  • 1950–1959
  • Ruinen einer Anasazi-Siedlung im Mesa-Verde-Nationalpark, um 1200
    Totempfahl der Tlingit in Ketchikan, Alaska
    Europäische Kolonien in Amerika um 1750
    Niederländische Siedlungen in Nordamerika
    Die Unterzeichnung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, in einem Gemälde (1819) von John Trumbull
    Staaten und Territorien der USA 1782–1802
    George Washington, erster Präsident der Vereinigten Staaten 1789–1797
    Louisiana Purchase 1803 (dunkelgrünes Gebiet), Territorien bis 1810 (hellblau), Gebietsansprüche (hellgrün)
    Seminolenkriege, 1817–1858
    Sklavenstaaten und freie Staaten in den Vereinigten Staaten von der Unabhängigkeit bis zum Bürgerkrieg
    Mexikanisch-Amerikanischer Krieg
    Schlacht von Molino del Rey im Krieg gegen Mexiko, 1847
    Nordamerika am Ende des 19. Jahrhunderts
    Eine Karte von 1884, die sich gegen die Ausgabe von 139.403.026 Acre Land, was Boden für 871.268 Bauernhöfen zu 160 Acre entsprach, an die Eisenbahngesellschaften richtet. Damit wurden bei 2 Dollar/Acre Landmassen im Wert von 278.806.052 verteilt. Maße: 60 × 42 cm, Druckjahr: 1884, bewahrt in der Cornell University Library
    Stahlwerk in Pittsburgh, Pennsylvania, um 1905
    Die Philippinen als Trittstein nach China, Cartoon um 1900
    „The German Peril“, Rede des ehemaligen Botschafters der USA in Deutschland James W. Gerard von 1917 (Auszug – Laufzeit: 2 min 54 s, englisch)
    Frauenwahlrecht in den einzelnen Bundesstaaten vor Verabschiedung des 19. Amendments 1920:
  • Volles Wahlrecht für Frauen
  • Wahlrecht bei Präsidentschaftswahlen
  • Wahlrecht bei den Primaries, das heißt Vorwahlen
  • Kommunales Wahlrecht
  • Wahlrecht in Schul-, Steuer- und Schuldenangelegenheiten
  • Kommunales Wahlrecht in einigen Städten
  • Kommunales Wahlrecht bei den Primaries in einigen Städten
  • Kein Wahlrecht
  • Menschenansammlung vor der New Yorker Börse nach dem Schwarzen Donnerstag von 1929
    Verlassene Farm im Dust Bowl, South Dakota, 1936
    Japanischer Überraschungsangriff auf die US-Pazifikflotte in Pearl Harbour am 7. Dezember 1941
    Operation Overlord, die Invasion der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944
    John Foster Dulles
    Präsident Kennedy mit dem sowjetischen Parteichef und Ministerpräsidenten Nikita Chruschtschow 1961 in Wien
    Präsident Johnson bespricht sich im Weißen Haus mit dem führenden Bürgerrechtler Martin Luther King.
    Während des Vietnamkrieges wurden durch die US Air Force mehr Bomben abgeworfen als im Zweiten Weltkrieg auf allen Kriegsschauplätzen zusammen.
    Jimmy Carter und der ägyptische Präsident Anwar el Sadat während der Verhandlungen in Camp David zur Friedensfindung Israels mit Ägypten
    Bilder wie dieses prägen seit 2001 die Politik: das brennende New Yorker World Trade Center und die Freiheitsstatue am 11. September 2001
    2004 bis 2006 wurden besonders viele Kredite an Schuldner mit geringer Bonität vergeben. Etwa 22 % aller Hypothekenkredite waren sogenannte „Subprime-Kredite“, von denen wiederum der größte Teil verbrieft war.