Holzmehl (oder „Sägescharten“ [Sogschoartn] in Österreich) fällt überwiegend als Schleifstaub beim Schleifen von Holz an. Es kann auch durch Zermahlen bzw. Zerfasern von Holz oder Nebenprodukten der Holzverarbeitung gewonnen werden. Je nach Feinheit des Sägeblatts entstehen beim Sägen von Holz sowohl Sägespäne als auch Sägemehl. Das feine Holzmehl kann durch Sieben abgetrennt werden. Beim Fräsen entstehen überwiegend Späne.
Ebenfalls als Holzmehl bezeichnet werden die feinen Holzpartikel, die holzbewohnende Organismen beim Anlegen von Bohrgängen aus dem Holz befördern.[1]
Hochwertiges Holzmehl wird in der Regel aus Harthölzern hergestellt, niedrigere Qualitäten aus Weichhölzern wie Kiefernholz oder Tannenholz. Je kleiner die Korngrößen sind, desto geringer wird der Einfluss der Holzart. Wichtig für die Weiterverarbeitung sind der Wasser- und Aschegehalt sowie der Anteil an Harzen, Fetten und Wachsen.
Die Holzmehle entsprechen in ihrer Zusammensetzung weitgehend der des Holzes und enthalten Alpha-Cellulose (bis 55 %), Hemicellulose (bis 25 %), Lignin (bis 30 %), Wasser (bis 6 %) und Mineralstoffe sowie Wachse und Fette.[2]
Zunehmend wird Holzmehl zur Produktion von Holzfaserplatten und von Holzpellets zu Heizungszwecken verwendet.
Holzmehl ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein wichtiger Grundstoff für die Linoleum-Produktion und diente als Füllstoff bei der Herstellung von Bakelit sowie gröberen Verbundwerkstoffen wie Holzbeton und Holzestrich.