Die International Financial Reporting Standards (kurz IFRS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen,[1] die vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegeben werden. Sie sollen losgelöst von nationalen Rechtsvorschriften die Aufstellung international vergleichbarer Jahres- und Konzernabschlüsse regeln. Die IFRS werden von zahlreichen Ländern zumindest für kapitalmarktorientierte Unternehmen vorgeschrieben.[2] Sie bestehen aus Standards und offiziellen Interpretationen dieser Standards. Für die IFRS gibt es ein Rahmenkonzept (Framework).
Die IFRS bestehen aus den International Financial Reporting Standards im engeren Sinne, den International Accounting Standards (IAS) des International Accounting Standards Committee (IASC) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC).
Die IFRS sind eine Sammlung von Regeln für die Rechnungslegung von Wirtschaftsunternehmen. Mit IFRS werden in der deutschen Fassung sowohl die einzelnen, seit 2003 neu erstellten Standards (z. B. IFRS 3 – Unternehmenszusammenschlüsse) als auch die Gesamtheit aller Standards (IFRS und IAS) und Interpretationen (SIC und IFRIC) bezeichnet. Für diese Gesamtheit aller anzuwendenden Vorschriften wird in der englischen Fassung die Bezeichnung IFRSs zur Unterscheidung vom einzelnen Standard (IFRS bzw. IAS) verwendet.
Um eine einheitliche Auslegung und Anwendung der einzelnen Standards zu gewährleisten, wurde vom Board 1997 das SIC und spätere IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) gegründet. Aufgabe des IFRIS IC ist es, zeitnahe Lösungen von Problemen zu erarbeiten, die bei der Anwendung der IAS/IFRS in der Praxis auftreten.
Das Rahmenkonzept (Framework) ist ein Rahmen, den sich das IASB für die Entwicklung der IFRS und Interpretationen selbst vorgegeben hat, und stellt keinen eigentlichen Standard dar. Es ist insoweit eine inhaltliche Zielsetzung, die an die Entwickler von Rechnungslegungsfragen adressiert ist, insbesondere das IASB selbst sowie nationale Gesetzgeber und Standardsetzer.
Das Framework nähert sich Begriffen wie den Abschlussposten (Vermögenswerte und Schulden) und gibt grundsätzliche Hinweise möglicher Bewertungskonzepte für diese Posten, allerdings ohne verbindliche Voraussetzungen vorzugeben. Es muss betont werden, dass das Framework selbst – außer in Ausnahmefällen zur Schließung von Regelungslücken (IAS 8.11 (b)) – keine Bedeutung für die Abbildung von Geschäftsvorfällen hat.