Eine Mannschaft wird beim Fußballspiel vom Schiedsrichter mit einem Freistoß für die gegnerische Mannschaft bestraft, wenn ein Spieler der Mannschaft ein Foul, eine Unsportlichkeit oder einen anderen Regelverstoß begangen hat, soweit das Regelwerk keine andere Spielfortsetzung (Strafstoß, im Einzelfall auch Schiedsrichterball) hierfür vorsieht. Dies gilt auch für bestimmte Regelübertretungen von Vereinsoffiziellen, beispielsweise ein unerlaubtes Betreten des Platzes mit Spieleingriff. Der Schiedsrichter soll auf die Verhängung des Freistoßes verzichten, wenn daraus nach seiner Einschätzung ein Vorteil für die eigentlich freistoßberechtigte Mannschaft entstehen wird. Dies zeigt der Schiedsrichter normalerweise mit beiden erhobenen Händen oder dem Ausruf „Weiter“ an.[1] Tritt der erwartete Vorteil innerhalb einiger Sekunden (als allgemeiner Konsens gilt dabei eine Zeitspanne von drei Sekunden) nicht ein und ist auch keine neue Spielsituation entstanden (z. B. Ball außerhalb des Spielfeldes), so hat ein „verzögerter Pfiff“ zu erfolgen. Der Freistoß wird zu den Standardsituationen beim Fußball gezählt.
Je nach Art des Regelverstoßes entscheidet der Schiedsrichter auf direkten oder indirekten Freistoß. Aus einem direkten darf, im Gegensatz zu einem indirekten Freistoß, ohne weitere Berührung des Balles durch einen weiteren Spieler ein Tor erzielt werden.
Der Freistoß wurde zusammen mit dem Eckstoß 1866 im Sheffield-Code eingeführt. 1904 führte die FIFA den direkten Freistoß ein. Seit 1913 muss der Freistoßabstand zu der gestellten Mauer mindestens 10 Yards (9,15 m) betragen.
Bevor der Freistoß ausgeführt wird, muss der Ball ruhig am Boden liegen, das heißt, der Freistoß wird mit einem ruhenden Ball ausgeführt. Alle Spieler der verteidigenden Mannschaft müssen sich aus eigenem Antrieb auf einen Abstand von mindestens 9,15 m zum Ball zurückziehen oder sich auf der eigenen Torlinie zwischen den Pfosten befinden. Der Ball ist wieder im Spiel, sobald er vom ausführenden Spieler mit dem Fuß getreten wurde und sich bewegt. Der Spieler, der den Freistoß ausführt, darf den Ball erst wieder berühren, nachdem ein anderer Spieler diesen berührt hat, ansonsten gibt es einen indirekten Freistoß für die gegnerische Mannschaft.
Ein Freistoß darf grundsätzlich sofort – schnell – ausgeführt werden, eine explizite Spielfreigabe durch den Schiedsrichter muss nicht abgewartet werden, ebenso muss der ausführende Spieler nicht abwarten, bis alle gegnerischen Spieler den vorgeschriebenen Abstand eingenommen haben. Dies gilt nicht in folgenden Fällen, hier soll der Schiedsrichter dem Schützen aber mitteilen, dass der Ball gesperrt ist:
Führt ein Spieler in einer dieser Situationen den Freistoß vor der Spielfreigabe (Pfiff) des Schiedsrichters aus, ist dieser Spieler mit einer Gelben Karte zu verwarnen, der Freistoß ist aber zu wiederholen.