Internationales Olympisches Komitee


Das Internationale Olympische Komitee (kurz IOK; englisch International Olympic CommitteeIOC, französisch Comité international olympiqueCIO; auch im Deutschen meist Verwendung der englischen Abkürzung IOC) ist eine nichtstaatliche Organisation in der Rechtsform eines Vereins mit Sitz im schweizerischen Lausanne. Zweck des Komitees, das aus bis zu 115 regulären Mitgliedern besteht, ist die Organisation und Betreuung im Sinne der Olympischen Spiele der Neuzeit. Es hält die Schirmherrschaft über die olympische Bewegung und beansprucht alle Rechte an den olympischen Symbolen, wie Fahne, Mottos und Hymne, sowie an den Spielen selbst. Seine Hauptverantwortung liegt in der Betreuung und Organisation der Sommer- und Winterspiele. Verkehrssprachen sind Französisch und Englisch.

Der durch seine Studien von der erzieherischen und sozialisierenden Wirkung des Sports überzeugte Pädagoge Baron Pierre de Coubertin sah in der Wiederbelebung der Olympischen Spiele der Antike eine Chance, die Völker und Nationen der Welt einander näherzubringen, um nationale Egoismen zu überwinden und zum Frieden und zur internationalen Verständigung beizutragen. Die mit zunehmender Technik immer stärkere Internationalisierung der Gesellschaft jener Zeit bekräftigte sein Vorhaben.

Auf dem internationalen Sportkongress vom 16. bis 23. Juni 1894 an der Sorbonne in Paris, der später als erster Olympischer Kongress bezeichnet wurde, beschäftigte sich eine von Coubertin gebildete Kommission mit der Wiederaufnahme der Olympischen Spiele. Am letzten Kongresstag wurde beschlossen, im Jahr 1896 die I. Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen zu veranstalten. Zur Umsetzung und Verbreitung der Beschlüsse sollte ein Comité international olympique (CIO) gegründet werden. Der 23. Juni 1894 wird deshalb offiziell als Gründungsdatum des Internationalen Olympischen Komitees angesehen. In der Zusammensetzung des CIO orientierte sich Coubertin am Jockey Club in England (Newmarket), da dieser Verein alle Krisen überstanden hatte, immer wichtiger geworden war und an den Schichten orientiert war, die Coubertin bevorzugte. Etwa die Hälfte der Mitglieder sollten aus der Sportbewegung kommen, die andere Hälfte herausragende Persönlichkeiten mit Sportinteresse. Der Kongress fand daher auch in der Woche des Derby von Frankreich statt, da zu diesem Termin ohnehin viele Sportfans von Adel in Paris weilten.[3]

Es blieb Coubertin überlassen, den auf dem Pariser Kongress gefassten Beschluss zur Gründung eines Komitees umzusetzen. Coubertin war daran gelegen, ein hohes Interesse für die Olympischen Spiele zu wecken, um ihnen den Nimbus von Größe und Ruhm verleihen zu können, wie Coubertin es selbst formulierte. Die ersten Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees, die einen Monat nach dem Kongress von Coubertin persönlich berufen wurden, sollten deshalb möglichst aus allen Teilen der Welt kommen und dort aufgrund ihres Ansehens und ihrer Beziehungen die Olympische Idee verbreiten.


Sieben Mitglieder 1896 in Athen, v. l. n. r.
oben: Gebhardt, Guth-Jarkovsky, Kemény, Balck
am Tisch: Coubertin, Vikelas, Butowski
Pierre de Coubertin, Ehrenpräsident auf Lebenszeit
Thomas Bach, IOC-Präsident (seit 2013)
Verwaltungsgebäude des IOC im schweizerischen Lausanne
Skulptur vor dem IOC-Hauptquartier in Lausanne
Samuel Schmid, Leiter der Untersuchungskommission in der Doping-Affäre um die russischen Olympioniken, 2017