Inventarisation (auch Inventarisierung, abgeleitet von Inventar) ist eine Bestandsaufnahme von Objekten in Hinsicht auf bestimmte Merkmale. Der Begriff wird vor allem in der Kunstwissenschaft verwendet. In der Denkmalpflege werden dazu Kulturdenkmale zu Dokumentationszwecken in Denkmallisten verzeichnet. Dies geschieht auf Grundlage der Denkmalschutzgesetze eines Landes und wird von den zuständigen Denkmalämtern durchgeführt.
In der Informationstechnologie spricht man von Inventarisierung von Software oder Hardware, siehe Softwareverteilung und Lizenzmanagement.
In der Kunstwissenschaft, die in hohem Maße komparativ arbeitet, ist es erforderlich, als Vergleichsgrundlage bestimmte Objekte, in der Regel Kulturdenkmäler, im Wege einer Analyse in einem beschreibenden Verzeichnis zusammenzustellen. Wenn dieses Verzeichnis publiziert wird, erhält es entsprechend zum Rechtsbegriff des Nachlassinventars die Bezeichnung Inventar. Viele Verzeichnisse, die auf Grund einer Inventarisation heraus veröffentlicht wurden, tragen zwar nicht diesen Namen, gehören aber gleichwohl zu dieser Klasse. Sie beginnen oft mit der Bezeichnung der erfassten Objekte, z. B. die Inschriften von …, die Glocken der …
Die Klassifizierung der aufzunehmenden Objekte wird auf Grund bestimmter wissenschaftlicher Merkmale und in aller Regel unter topografischen Beschränkungen getroffen.
Sonderformen der kunstwissenschaftlichen Inventarisation sind die Inventarisationen in Denkmalschutz und Denkmalpflege sowie im Museum.
Im Rahmen von Denkmalschutz und Denkmalpflege werden Denkmäler geprüft und erfasst. Da es praktisch nicht möglich ist, auch nur alle vorhandenen Bauwerke systematisch auf ihren Denkmalwert zu überprüfen, so erfolgt die Erfassung auf Grund einer topografischen Auswahl. Ausgangspunkt ist ein historisch bestimmter Ort, der z. B. eine Siedlung, ein Dorf, eine Stadt, aber auch eine Hofgruppe usw. sein kann. Bei den im Wege von Verwaltungsreformen immer wieder entstehenden Zusammenschlüssen von Gemeinden kommen auch Ortsteile in Betracht, wenn sie in bestimmten Zeiträumen eine eigene Geschichte aufweisen.