Jobova Lhota


Jobova Lhota (deutsch Jobowa Lhota, 1939–45 Job-Lhota) ist ein Ortsteil der Gemeinde Kněževes in Tschechien. Er liegt vier Kilometer nördlich von Olešnice und gehört zum Okres Blansko. Jobova Lhota ist das einzige Dorf im Jihomoravský kraj, das historisch zu Böhmen gehört hat.

Jobova Lhota befindet sich in der Hornosvratecká vrchovina (Bergland der oberen Swratka) im Tal des Baches Lhotský potok, der nördlich des Dorfes in die Křetínka mündet. Nordöstlich erhebt sich der Svobodník (557 m. n.m.) und im Süden der Na Oboře (634 m. n.m.). Gegen Nordwesten erstreckt sich das Naturdenkmal „V Jezdinách“. Das Dorf wird im Westen, Norden und Osten weiträumig vom Naturpark Údolí Křetínky umgeben. Östlich und südlich verlief die historische Landesgrenze Böhmens zu Mähren.

Nachbarorte sind Studenec und Hutě im Norden, Svobodníky und Bohuňov im Nordosten, Horní Poříčí im Osten, Prostřední Poříčí und Veselka im Südosten, Crhov und Olešnice im Süden, Lamberk und Kněževes im Südwesten, Trpín im Westen sowie Hlásnice und Dolní Lhota im Nordwesten.

Jobova Lhota ist eine der zahlreichen während des slawischen Landesausbaus nach dem Lhotensystem gegründeten Ansiedlungen. Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1555 unter dem Namen Lhota Zadní im Testament des Václav Žehušický von Nestajov auf Svojanov. Zwei Jahre später teilten dessen Söhne das Erbe; Hertvík übernahm die Burg Svojanov mit dem Städtchen Svojanov sowie den zugehörigen Dörfern, darunter Kněževes, Studenec, Hutě, Lhota Přední und Lhota Zadní, sein jüngerer Bruder Jan erhielt die Herrschaft Korouhev. Im Jahre 1670 bestand das Dorf aus einem großen Bauerngut und vier Chaluppen. Besitzer dieses Gutes (heute Haus Nr. 5) war zu dieser Zeit Jakub Opršál; wahrscheinlich leitet sich von ihm die über das 18. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung Jakobova Lhota her, die später auf Jobova Lhota verkürzt wurde. 1777 bestand das Dorf aus einem Großbauern, einem Halbbauern sowie je drei Kleinbauern und Chalupnern. Im Jahre 1789 gab es sieben Anwesen in Lhota Jakobowa.[1] Während der französischen Besetzung von Olešnice wurde das Dorf im Jahre 1809 durch französische Husaren geplündert und verwüstet. Im Jahre 1820 errichtete Rüdiger von Stillfried und Rathenitz auf der Burg Svojanov eine k.k. privilegierte Graphitgeschirr- und Öfenfabrik, des Weiteren bestand in Předměstí eine Graphitstampfe. Hauptsächlich wurde der Graphit bei Hutě abgebaut, aber auch bei Jobowa Lhota wurden einige kleine Graphitbergwerke betrieben. Nach dem Tode von Rüdiger von Stillfried und Rathenitz verkauften Anna und Agatha von Stillfried und Rathenitz das Gut Swojanow 1833 an Fabian und Magdalena Neswadba.


Ortsansicht
Haus Nr. 19
Kapelle Mariä Himmelfahrt
Historische Ortsansicht (Anfang des 20. Jahrhunderts)