Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (kurz Universität Würzburg oder JMU), lateinisch Universitas Herbipolensis (auch Alma Julia Maximilianea), gehört zu den ältesten deutschen Universitäten. Im Jahr 1402 erteilte Papst Bonifaz IX. dem Würzburger Bischof Johann von Egloffstein das Privileg zur Gründung einer Universität in Würzburg. Die Gründung der Universität Würzburg war die vierte auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands und ist die älteste Universitätsgründung im heutigen Bayern. Die Gründung hatte jedoch nicht lange Bestand. Nach einer langen Zäsur eröffnete am 2. Januar[5] 1582 Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn feierlich die neubegründete Universität wieder. Auf ihn geht „Julius“ im seit 1803 bestehenden und im Verlaufe des Jahrhunderts noch mehrfach geänderten Namen Julius-Maximilians-Universität Würzburg zurück.[6] Der zweite Teil kommt vom bayerischen Kurfürsten und späteren König Maximilian I. Joseph.[7] Die bayerische Volluniversität ist Mitglied der Coimbra-Gruppe. Sie gehörte 2020 zu den 19 ranghöchsten deutschen Universitäten[8] und den 150 ranghöchsten weltweit.[9] Vor allem in Fächern wie Psychologie,[10] Biologie, Chemie, Informatik, Medizin, Pharmazie und Physik genießt die Universität einen hervorragenden Ruf.[11]
Im Wintersemester 2022/23 waren 26.787 Studenten eingeschrieben, davon 16.351 Frauen und 3.250 Studienanfänger im ersten Hochschulsemester.[3]
An der Volluniversität können Studiengänge wie Theologie, Jura, Philosophie und Medizin studiert werden. Zu diesem „klassischen“ Angebot sind viele neue Studiengänge dazugekommen, darunter Biomedizin, Funktionswerkstoffe, Games Engineering, Luft- und Raumfahrtinformatik, Informatik und Nachhaltigkeit, Medienkommunikation, Mensch-Computer-Systeme, Modern China, Museologie, Nanostrukturtechnik und Pädagogik bei Sehbeeinträchtigungen. Mit etwa 6.424 Lehramtsstudenten (Wintersemester 2021/22) ist Würzburg der größte Standort für die Lehrerbildung in Nordbayern. Seit 2016 wird die Universität vom Land Bayern über die Einrichtung von Elitestudiengängen mit Schwerpunkt in der Medizin, den Naturwissenschaften und der Informatik zusätzlich gefördert. Aktuell werden über das Elitenetzwerk Bayern fünf verschiedene Elitestudiengänge gefördert.[12]
Bei der Neugründung 1582 gab es zunächst die Fakultäten für Theologie und Philosophie, welchen bald die Juristische und die Medizinische Fakultät folgten. Die Philosophische Fakultät wurde mit der Verordnung vom 29. September 1873 in eine philosophisch-historische und eine naturwissenschaftlich-mathematische Sektion aufgeteilt,[13] doch erst 1937 errichtete man eine selbständige Fakultät für die Naturwissenschaften. 1968 kam schließlich eine Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät hinzu. 1972 folgte Pädagogik als siebte Fakultät. Bei der Hochschulreform 1974 wurde die Struktur völlig verändert; dabei entstanden 13 Fakultäten, ehe Pädagogik 1977 aufgelöst und anderen Fakultäten zugeordnet wurde.