Karl V. (spanisch Carlos I, französisch Charles Quint; * 24. Februar 1500 im Prinzenhof, Gent, Burgundische Niederlande; † 21. September 1558 in Cuacos de Yuste, Spanien) war ein Angehöriger des Herrscherhauses Habsburg, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und König von Spanien.
Nach dem frühen Tod seines Vaters Philipp I. von Kastilien war Karl Landesherr der Burgundischen Niederlande, bestehend aus elf Herzogtümern und Grafschaften, und ab 1516 als Carlos I der erste König von Spanien, genauer von Kastilien, León und Aragón in Personalunion. Im Jahr 1519 erbte er das Erzherzogtum Österreich und wurde als Karl V. zum römisch-deutschen König gewählt, nach seiner Krönung 1520 trug er (wie sein nie zum Kaiser gekrönter Großvater Maximilian I. und seine künftigen Nachfolger) zunächst den Titel „erwählter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches“. 1520 wurde er im Kaiserdom zu Aachen durch den Kölner Erzbischof Hermann V. von Wied zum römisch-deutschen König gekrönt. Im Jahre 1530 wurde er als letzter römisch-deutscher König von Papst Clemens VII. zum Kaiser gekrönt und war damit nach Friedrich III. der zweite und letzte Habsburger, der von einem Papst gekrönt wurde.
Karl verfolgte den Reichsgedanken der Universalmonarchie, wonach dem Kaiser Vorrang vor allen Königen zukam. Er verstand sich als Friedenswahrer in Europa, Beschützer des Abendlandes vor der Expansion des Osmanischen Reiches unter Süleyman I. und als Verteidiger sowie Erneuerer der römisch-katholischen Kirche. Um seine hegemoniale Herrschaftsidee durchsetzen zu können, führte er gegen den französischen König Franz I. zahlreiche Kriege (Italienische Kriege). Dabei konnte sich Karl finanziell auf seine Besitzungen in Amerika (Vizekönigreich Neuspanien, Vizekönigreich Peru) stützen, jedoch sein angestrebtes Ziel einer dauerhaften Schwächung des zeitweise mit den Osmanen verbündeten Frankreich nicht erreichen.