Karl Freiherr von Drais, mit vollständigem Namen Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn (* 29. April 1785 in Karlsruhe; † 10. Dezember 1851 Ebenda), war ein deutscher Forstbeamter und bedeutender Erfinder in der Biedermeierzeit. Während der Badischen Revolution legte er seine Adelstitel ab und wollte nur noch „Bürger Karl Drais“ genannt werden.
Sein Vater war der badische Hof- und Regierungsrat Karl Wilhelm Ludwig Friedrich von Drais von Sauerbronn, seine Mutter Margarete Ernestine von Kaltenthal. Markgraf Carl Friedrich von Baden übernahm seine Patenschaft. Im Jahr 1790 zog die Familie von Drais von Sauerbronn nach Kirchberg (Hunsrück) in das Haus der Badischen Gendarmerie, 1794 im Zuge der Französischen Revolution nach Durlach. 1799 starb seine Mutter. Er besuchte die Karlsruher Fürstenschule, Vorläuferin des heutigen Bismarck-Gymnasiums. Da die schulischen Leistungen, vor allem im Lateinischen, nicht die besten waren[Anm. 1] – entschloss sich der Vater, den Sohn an der Forstlehranstalt seines Bruders unterrichten zu lassen.[1][2][3] Von 1800 bis 1803 besuchte er die private Forstlehranstalt seines Onkels Friedrich Heinrich Georg von Drais in Pforzheim. Von 1803 bis 1805 studierte Drais Baukunst, Landwirtschaft und Physik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Von 1805 bis 1807 wurde Drais für die praktische Ausbildung der Forstlaufbahn an das Forstamt Rastatt versetzt, danach unterrichtete er wieder als Beilehrer an der Forstlehranstalt seines Onkels in Schwetzingen und wurde nach erfolgreichem Examen 1808 pro forma als Forstinspektor beim Oberforstamt Schuttern angestellt.[4] 1810 wurde Drais badischer Forstmeister ohne Forstamt und vom Dienst freigestellt, um seiner Tätigkeit als Erfinder nachzugehen. 1818 wurde er von Großherzog Carl zum Professor für Mechanik ernannt und als Forstmeister frühpensioniert.[5]
Wegen des bundesweiten Mobbings nach der Nichtbegnadigung des zum Tode verurteilten studentischen Mörders Sand durch Drais' Vater nahm Drais am 5. Januar 1822 an der Expedition von Georg Heinrich von Langsdorff nach Brasilien teil und blieb dort bis zum Juni 1827.[6] 1839 zog Drais nach einem Attentatsversuch auf ihn nach Waldkatzenbach, seit 1842 wohnte er wieder in Mannheim, und 1845 zog er nach Karlsruhe. 1848/49 war Drais Mitglied der Bürgerwehr in der Badischen Revolution und verzichtete auf seinen Adelstitel.[7] 1850 wurde ein Entmündigungsverfahren gegen ihn in Gang gesetzt, seine Schwestern verpflichteten sich jedoch, die nötige Vorsorge zu treffen.[8]