Knappheit (englisch scarcity) ist in der Volkswirtschaftslehre das Missverhältnis zwischen den unbegrenzten Bedürfnissen der Menschen und den zu ihrer Bedürfnisbefriedigung begrenzt zur Verfügung stehenden Gütern und Dienstleistungen. Das Gegenteil ist der Überfluss.
Nicht die gesamte Volkswirtschaft ist von Knappheit gekennzeichnet. Freie Güter wie Luft weisen keine Knappheit auf, denn sie sind im betreffenden Gebiet zur betrachteten Zeit in so großer Menge vorhanden, dass jeder Mensch so viele Einheiten des Gutes konsumieren kann wie er will, beziehungsweise bis seine Sättigungsmenge erreicht ist.[1] Wirtschaftsgüter dagegen werden über ihre Knappheit definiert (und deshalb auch „knappe Güter“ genannt), denn sie stehen nicht zu jeder Zeit und an jedem gewünschten Ort in der gewünschten Qualität und Menge zur Verfügung;[2] in der DDR waren Bananen knapp, in der BRD dagegen nicht. Trinkwasser wiederum ist in der Wüste knapp, in Deutschland jedoch nicht. Für die Frage der Knappheit ist nicht die Begrenztheit der Güter von Bedeutung, sondern dass sie im Verhältnis zum Umfang der Bedürfnisse zu gering sind;[3] Knappheit ist also ein relativer Begriff. Sie erfordert Wirtschaften, das darauf abzielt, die Knappheit zu mildern und die knappen Mittel so zu lenken, dass eine bestmögliche Bedürfnisbefriedigung erfolgt.[4]
Knappheit kann sich neben der Quantität oder Qualität (Produktqualität, Dienstleistungsqualität) auch auf Ort oder Zeitpunkt ihrer Verfügbarkeit beziehen. Jede Art von Mangel (wie Geldmangel) betrifft lediglich bestimmte Wirtschaftssubjekte an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit.