Unter Konkordanz (zurückgehend auf lat. concordare „übereinstimmen“) versteht man in den Textwissenschaften traditionellerweise eine alphabetisch geordnete Liste der wichtigsten Wörter und Phrasen, die in einem schriftlichen Werk verwendet werden. Der Begriff stammt aus der Bibelwissenschaft, spielt heute auch in der Literaturwissenschaft und in benachbarten Disziplinen sowie neuerdings in besonderem Maße in der Korpuslinguistik, einem Teilbereich der Sprachwissenschaft, eine wesentliche Rolle. In letzterem kann eine Konkordanz auch Wörter und Phrasen betreffen, die aus mündlichen Texten stammen.
Konkordanzen sind heute in der Regel elektronisch erstellte Trefferlisten, die sich aus der Suche meist nach einem Wort oder einer Phrase, eigentlich aber aus der Suche nach jeder beliebig definierbaren Zeichenkette ergeben. In einer Konkordanz ist meistens auch die nächste sprachliche Umgebung des gesuchten Ausdrucks, der sogenannte Kontext angeführt, also beispielsweise der gesamte Satz, in dem ein gesuchtes Wort auftritt.
Als Synonyme für Konkordanz gelten fallweise die Ausdrücke Register und Index oder Index verborum (‚Verzeichnis der Wörter‘). In der Korpus- und in der Computerlinguistik haben sich zudem, auch im Deutschen, der Ausdruck Key Word in Context sowie dessen Abkürzung KWIC als Benennungen für den in einer Konkordanz angezeigten Suchbegriff eingebürgert.
Vor der Zeit der modernen Datenverarbeitung war das Erstellen von Konkordanzen sehr arbeits- und zeitaufwändig und somit kostenintensiv. Daher wurden Konkordanzen nur für Werke geschaffen, für die besonderes Interesse bestand, wie beispielsweise für religiöse Texte (Bibel, Koran, Rigveda) oder für die Werke großer Schriftsteller (etwa William Shakespeare). Bereits im Mittelalter wurden Belegsammlungen für die Bibel, aber auch für kirchenrechtliche Texte unter Verwendung des lateinischen Ausdrucks concordantia erstellt.
Da die wichtigsten literarischen Werke heute in digitalisierter Form vorliegen, werden Konkordanzen nun in der Regel mittels Software erstellt, was ein komfortables Suchen nach Wörtern und Phrasen – ähnlich einer Suchmaschine im World Wide Web – ermöglicht (Volltextsuche). Es existiert bereits eine Vielzahl an unterschiedlichen Produkten, die für verschiedene Zwecke konzipiert sind – für die Bibel zum Beispiel eine ganze Reihe an Bibelprogrammen und für die Korpuslinguistik beispielsweise „WordSmith“. Solche Software kann gegebenenfalls auch online bedienbar sein. Auch die Volltextsuche in vielen anderen digitalisierten Texten wie Wörterbüchern, Lexika und literarischen Sammlungen entspricht diesem Prinzip. In der Korpuslinguistik, deren Aufschwung erst durch die moderne digitale Technik ermöglicht wurde, werden Konkordanzen entweder aus speziell für ein bestimmtes Forschungsprojekt eigens entworfenen Textkorpora oder aus bereits vorgefertigten, oft ebenfalls online zugänglichen Textsammlungen gewonnen.