Unter Krafttraining versteht man ein körperliches Training mit dem Ziel, körperliche Veränderungen, etwa die Steigerung der Kraftfähigkeiten oder die Erhöhung der Muskelmasse zu erreichen. Eine wichtige Rolle spielt Krafttraining für das Bodybuilding und die Kraftsportarten, aber auch für die Medizinische Kräftigungstherapie.
Der menschliche Körper passt sich durch Adaption an die von ihm geforderte Belastung an.[1] Unterschieden wird zwischen einer akuten (kurzfristigen) Belastung, bei der sich „die Funktionsweise der biologischen Systeme“[1] anpasst und einer chronischen (dauerhaften) Belastung, durch die sich das „Erscheinungsbild der biologischen Systeme“[1] (siehe auch Morphologie) ändert. Ziel des Krafttrainings ist, den Körper zu belasten, um dadurch morphologische Veränderungen im Kreislauf- und Zentralnervensystem sowie im Bewegungsapparat (Knochen, Sehnen und Muskeln)[2] zu erreichen und damit die Fähigkeit des Körpers zur Kraftentfaltung zu steigern.
Das Ausmaß der körperlichen Veränderungen, die durch Krafttraining erreicht werden können, ist auch von genetischen Faktoren abhängig.[3][4][5] Während und unmittelbar nach dem Training muss im Körper ausreichend Wasser, Eiweiß und Eisen für den Stoffwechsel sowie Vitamine und Mineralstoffe für die Stoffwechselregulation verfügbar sein.[2][6] Gleichzeitig muss die vom Körper geforderte Belastung („Trainingsreiz“) hinreichend groß sein (siehe auch Trainingsprinzip).[7]
Obwohl die beschriebenen Anpassungen grundsätzlich in der genannten Reihenfolge stattfinden, fließen sie in der Regel ineinander über. Andere Teile des Bewegungsapparats wie Sehnen und Knochen passen sich sehr langsam an die Belastung an. Gelenkstrukturen können durch Über- bzw. Unterbeanspruchung geschädigt werden. Ein langfristig korrekt durchgeführtes Training kann jedoch zu positiven Anpassungsreaktionen in der Form führen, dass z. B. der hyaline Knorpel, der die Gleitflächen eines Gelenkes überzieht, durch Verbreiterung der Kontaktflächen und durch Elastizitätserhöhung mittels optimaler Wassereinlagerungsfähigkeit widerstandsfähiger und somit belastbarer wird. Beim Training (wie auch bei jeder anderen körperlichen Belastung) ist daher besonderes Augenmerk darauf zu richten, den Körper in korrekter bzw. individuell optimaler Weise zu belasten, um (Knorpel-, Knochen-, Band-) Verletzungen und chronische Schäden (z. B. Arthrose) an den Gelenken zu vermeiden.