Die Lithografie oder Lithographie (von altgriechisch λίθος líthos „Stein“ und -graphie) ist das älteste Flachdruckverfahren. Es gehörte im 19. Jahrhundert zu den am meisten angewendeten Drucktechniken für farbige Drucksachen, es wird auch als Reaktionsdruckverfahren bezeichnet. Mit Lithografie werden bezeichnet:
Ein Lithograf ist jemand, der die Steinzeichnung – also die zu druckenden Texte und Bilder – auf einem Lithografiestein manuell oder mit Unterstützung durch mechanische Übertragungsverfahren, seitenverkehrt anfertigt.
Der Steindruck basiert auf einer Erfindung von Alois Senefelder aus dem Jahr 1798. Es war im 19. Jahrhundert das Druckverfahren, das die industrielle Fertigung von Drucksachen zu günstigen Preisen ermöglichte. Somit war es das erste Verfahren für die Produktion von farbigen Massenmedien. Als Druckform diente in Deutschland ein Kalkschieferstein, der in Solnhofen in Bayern gebrochen wurde. Bis um 1930 war der Steindruck eine sehr häufig verwendete Drucktechnik für verschiedene Drucksachen, wurde jedoch danach sukzessive vom Offsetdruck abgelöst und wird heute nur noch im künstlerischen Bereich eingesetzt. Für die heutige Massenproduktion von Drucksachen ist der Steindruck ungeeignet, da er im Vergleich zu anderen modernen Drucktechniken unwirtschaftlich ist.
Heute werden laut DIN 16500 vier Hauptdruckverfahren unterschieden: Der Hoch-, Tief-, Durch- und Flachdruck. In jedem dieser Druckverfahren bezieht sich der Name auf das Verhältnis zwischen druckenden und nichtdruckenden Partien auf der Druckform. So liegen beim Hochdruck die druckenden Teile erhaben, während die nichtdruckenden Partien vertieft sind. Beim Tiefdruck ist es genau umgekehrt. Die Druckfarbe muss jedoch eine geringe Viskosität aufweisen, um in die Vertiefungen zu gelangen und mit einem Werkzeug von den nichtdruckenden Teilen entfernt werden. Beim Durchdruck besteht die Druckform aus einer siebartigen Schablone, in der die druckenden Stellen farbdurchlässig, die nichtdruckenden dagegen undurchlässig sind (Siebdruck). Beim Flachdruck schließlich liegen druckende und nichtdruckende Partien in einer Ebene. Das Prinzip basiert hier auf der Unmischbarkeit von Fett und Wasser. Während die druckenden Partien lipophil sind, werden die nichtdruckenden Stellen mit einem Wasserfilm befeuchtet und stoßen die fettreiche Druckfarbe ab.[1]