Marokko


Marokko ([maˈrɔko], arabisch المغرب al-Maghrib, DMG al-Maġrib ‚der Westen‘, marokkanisches Tamazight ⵍⵎⴰⵖⵔⵉⴱ Elmaɣrib / ⵎⵓⵕⵕⴰⴽⵓⵛ Muṛṛakuc), offiziell Königreich Marokko (arabisch المملكة المغربية, DMG al-Mamlaka al-Maġribiyya), ist ein Staat im Nordwesten Afrikas. Er ist durch die Straße von Gibraltar vom europäischen Kontinent getrennt. Als westlichstes der fünf (mit Westsahara sechs) Maghrebländer grenzt es im Norden an das Mittelmeer, im Westen an den Atlantischen Ozean und im Osten an Algerien. Marokkos Südgrenze ist wegen des Westsaharakonfliktes bis zum Abhalten eines UN-Referendums über die zukünftige Zugehörigkeit der Westsahara international umstritten. Die bedeutendsten Städte des Landes sind Casablanca, die Hauptstadt Rabat, Fès, Marrakesch, Agadir, Tanger und Meknès. Neun Stätten gehören zum Welterbe in Marokko.

Marokko stand im 20. Jahrhundert zeitweise unter französischem und spanischem Protektorat. Seit 1956 ist es wieder unabhängig und gemäß Verfassung von 1992 eine konstitutionelle Monarchie. Trotz leichter Fortschritte bei den Menschen- und Bürgerrechten während der 2010er Jahre beherrscht der König das Land weiterhin teilweise autoritär. So ist vor allem die Meinungsfreiheit bis heute stark eingeschränkt und Frauen werden trotz rechtlicher Gleichstellung in Marokko unterdrückt.

Während sich das Land in der eigenen offiziellen Staatsbezeichnung al-Mamlaka al-Maghribiyya ‚Das Westliche Königreich‘[11] als „Maghrebinisches Königreich“ bezeichnet (bis in die 1960er „Scherifisches Maghrebinisches Königreich“), hat sich international die europäische Ableitung des Namens der ehemaligen Hauptstadt Marrakesch (marokkanisches Tamazight ⵎⵕⵕⴰⴽⵛ Mṛṛakc) für das gesamte Königreich Marokko durchgesetzt.

Bezogen auf die Größe seines Staatsgebietes liegt Marokko im Vergleich mit anderen afrikanischen Staaten eher im Mittelfeld, in seiner Oberflächenform zeigt das Land jedoch ein überaus wechselvolles Bild. Im Wesentlichen lassen sich folgende natürliche Einheiten unterscheiden: die Küstenregionen im Norden und Westen; die atlantische Region mit der Marokkanischen Meseta; die montane Region mit dem Hohen und Mittleren Atlas und dem Rifgebirge; schließlich die transmontane Region mit den Plateaus im nordöstlichen Grenzgebiet, dem Antiatlas und den Beckenlandschaften im Randbereich der Sahara.

Die Mittelmeerküste ist überwiegend steil und felsig und weist viele Kaps und Buchten auf. Nur im Mündungsbereich des Moulouya nahe der algerischen Grenze erweitert sich die mediterrane Küstenlandschaft zu einem Becken. Im Westen läuft der gebirgige Küstenabschnitt in der sichelförmig nach Europa gerichteten Nordwestspitze Afrikas aus.


Marokko Mittelmeerküste (Westseite) – Luftbild von Bades über El Jebha bis Tétouan mit Rif-Gebirge, Tanger-Tétouan Region (2014)
Blick von Spanien nach Marokko
ehemals teilweise terrassierte Berglandschaft im Antiatlas mit aufgegebenem Lehmdorf
Ziegen in einem Feld von Arganbäumen
Die zwölf Regionen Marokkos
Bevölkerungsentwicklung (Mio. Einwohner)[16]
Bevölkerungspyramide Marokko 2020
Marokkanische Kinder bei einer Sportveranstaltung am Strand
Lesefähigkeit der Bevölkerung über 15 Jahren Marokkos 1980–2015
Römisches Mosaik in Volubilis
Für einen reibungslosen Postverkehr mit Deutschland wurden in Marokko deutsche Postämter errichtet; diese arbeiteten von 1899 bis 1914 im französischen und bis 1919 im spanischen Gebiet
Diplomatische Beziehungen
Marokkanische Fregatte der Floreal-Klasse: MUHAMMED V (FFGHM 611)
Historische Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf
Der 2007 in Betrieb genommene Windpark Amogdoul in der Nähe von Essaouira. Bei einer Leistung von 60 MW liegt die jährliche Stromerzeugung aufgrund der starken Passatwinde sowie der Küstenlage bei über 210 GWh.[117]
Luftbild: Felder in der Nähe von Casablanca
Blick auf eine Gerberei und Färberei in Fès
Fischmarkt in Essaouira
1961 wurde ein Handelsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Marokko abgeschlossen.