Mellit, auch als Honigstein bekannt, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „organischen Verbindungen“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Al2C6(COO)6·16H2O[2], ist also chemisch gesehen das Aluminiumsalz der Mellitsäure (auch Aluminiummellitat bzw. Aluminium-Mellitat).
Mellit entwickelt meist dipyramide Kristalle im Zentimeterbereich mit harz- bis glasglänzenden Oberflächen, aber auch körnige Aggregate. Reine Mellitkristalle sind farblos und durchsichtig. Bei multikristalliner Ausbildung oder Gitterbaufehlern kann er aufgrund von vielfacher Lichtbrechung allerdings weiß erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine honiggelbe, tiefrote oder braune Farbe annehmen, wobei die Transparenz entsprechend abnimmt.
Mit einer Mohshärte von 2 bis 2,5 gehört Mellit zu den weichen Mineralen, die sich ähnlich wie das Referenzmineral Gips (Mohshärte 2) gerade noch mit dem Fingernagel ritzen lassen.
Erstmals entdeckt wurde Mellit im „Braunkohletagebau Auguste“ bei Artern an der Unstrut in Thüringen.
Eine erste kurze Beschreibung des Minerals liefert 1789 Christian August Siegfried Hoffmann, der unter Verwendung von Abraham Gottlob Werners Mineralsystem und dem Synonym Honigstein die Notiz: „Ein noch ziemlich unbekanntes Foßil, dessen Vaterland Thüringen ist. Es ist von honiggelber Farbe und findet sich in doppelte vierseitige Pyramiden kristallisirt“ festhält.[5]
Eine genauere Angabe des Fundortes sowie verschiedener Eigenschaften des Minerals liefert Dietrich Ludwig Gustav Karsten, der ebenfalls 1789 bei der Durchsicht der Mineralsammlung des Nathanael Gottfried Leske einige irrtümlich unter den Gipsproben einsortierte, vollkommen oktaedrisch gewachsene und honiggelbe Kristalle findet. Nach Kenntnis von Werners neuem Mineralsystem mit dem dort aufgeführten Honigstein sowie eigenen Untersuchungen erkennt Karsten ihn als identisch mit diesem. In seinen Aufzeichnungen beschreibt er das Mineral unter dem Stichwort Honigstein nach Werners Mineralsystem (95ste Gattung) auch als Bitumen melliadites, das sich zwischen den Lagern des Bituminösen-Holzes von Artern findet.[6] Die detailliertere Beschreibung durch Karsten übernimmt Werner 1792 in seinem Buch "Oryktognosie oder Handbuch für die Liebhaber der Mineralogie".[7]