Die Menschheitsgeschichte umfasst die Geschichte der Menschheit von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Mehr als 90 Prozent davon liegen im Zeitraum vom ersten Steingerät bis zum Ende des Altpaläolithikums.[1] Die Entwicklung menschlicher Gesellschaftsformen hat sich nicht einheitlich vollzogen, sondern in vielfältigen zeitlichen, räumlichen und kulturspezifischen Abstufungen.[2] Dies erschwert eine allgemeingültige Periodisierung der Menschheitsgeschichte.
Als für die Menschheitsgeschichte insgesamt wegweisende Stationen hervorzuheben sind die fortgeschrittene Beherrschung des Feuers, der zunehmende Übergang vom Jagen und Sammeln zur Sesshaftigkeit mit Ausbildung städtischer Zentren und Hochkulturen, die neuzeitlichen Entdeckungen und Umwälzungen vor allem in Verbindung mit der industriellen Revolution und dem Kolonialismus sowie die Erfahrung der Weltkriege und die beschleunigte Globalisierung im Gegenwartshorizont.
Die multipolare und vielfältig vernetzte heutige Welt – in die der Begriff Weltgesellschaft Einzug gehalten hat – begünstigt eine Abkehr von herkömmlichen Darstellungsweisen der Menschheitsgeschichte aus eurozentrischer Perspektive.
Am Ende eines über ca. 15 Millionen Jahre sich erstreckenden Entwicklungsprozesses der Hominiden entstand vor etwa zwei Millionen Jahren in Ostafrika der als Urmensch anzusehende Homo habilis / Homo rudolfensis und in der Folge der als Erster nach Art des anatomisch modernen Menschen laufende Homo erectus, der auch bereits auf Java nachgewiesen wurde.[3]
Tatsächlich lebten noch vor rund 100.000 Jahren gleichzeitig mehrere Menschenarten auf der Erde.[4] Zerschlagene Knochen diverser Großtierarten in Ostafrika und entsprechend bearbeitete Steine verweisen auf die Epoche der Altsteinzeit. Auch Tiere nutzen zwar vorgefundene Gegenstände als Werkzeuge, um bestimmte Ziele zu erreichen. Im Unterschied zu ihnen aber zeigten sich Frühmenschen in der Lage, Form und Eigenschaften ihrer Werkzeuge zu verändern, um sie noch effektiver einsetzen zu können. „Neue Steinbearbeitungstechniken führten zu schärferen Kanten, und der Einsatz von immer höherwertigeren, flexibel nutzbaren Rohmaterialien wie Knochen, Horn und Holz zu verbesserten Werkzeugen mit größerem Wirkungsspektrum.“[5] Überwiegende Lebensgrundlage waren jedoch Früchte, Wurzeln und Kleingetier. Die Besetzung von Höhlen als Wohnstätten und ihre Verteidigung gegen wilde Tiere fallen mit der Spätphase des Homo erectus zusammen.[6]