Michael Praetorius


Michael Praetorius (zeitgenössische Schreibweise: Michaël Prætorius), eigentlich Michael Schulteis (* 1571[1] in Creuzburg bei Eisenach; † 15. Februar 1621 in Wolfenbüttel), war ein deutscher Komponist, Organist, Hofkapellmeister und Gelehrter im Übergang von der Renaissance- zur Barockzeit.[2]

Michael Praetorius war der jüngste Sohn von sechs Kindern des streng lutherischen Pfarrers Michael Schulteis. In Torgau besuchte er etwa 10 Jahre lang die Lateinschule, wo die musikalische Tradition Johann Walters fortlebte.

Seinen Schulbesuch setzte er an der Lateinschule in Zerbst fort. Dort lebte er bei seiner Schwester und hatte vermutlich Orgelunterricht bei Thomas oder Lukas von Ende.

1585 begann Praetorius – mit 13 oder 14 Jahren – das Studium der Theologie und Philosophie an der Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Dort lebten seine ältesten Brüder Andreas (geb. vor 1549) und Johannes (geb. 1552) als Pastoren. Andreas war Hofprediger des Kurfürsten von Brandenburg und Rektor der Universität.

Nach dem Tod beider Brüder wurde ihm von der Kirchenleitung eine Stelle als Organist an der Universitätskirche St. Marien angeboten. So konnte er seinen Lebensunterhalt etwa drei Jahre lang verdienen, bis er 1589/90 – ohne sein Studium abgeschlossen zu haben – aus unbekannten Gründen Frankfurt verließ.

Aufenthalt und Tätigkeit während der Jahre 1589–1594 sind bisher nicht geklärt, möglicherweise setzte er sein Studium in Helmstedt fort und hatte familiäre Anbindung zu seiner Schwester Brigitte, deren Mann Daniel Sachse seit 1591 Oberdomprediger in Halberstadt war.


Michael Prætorius (1606)
Hinweistafel vor dem Grundstück des am 24. September 1634 durch Brand zerstörten Geburtshauses von Praetorius in Creuzburg, 2005
Praetorius beim Leichenzug von Herzog Heinrich Julius 1613
Wohnhaus Michael Praetorius’ in Wolfenbüttel
Briefmarke mit Stimmgabel vor dem Notentext des Liedes In dulci jubilo aus Praetorius' Sammelwerk Musae Sioniae
Gala bei der Verleihung des Praetorius Musikpreises 2012 im Schauspielhaus Hannover mit dem Bildnis von Praetorius