Milwaukee


Milwaukee (engl. Aussprache [mɪlˈwɔːki]) ist die größte Stadt im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Im Jahr 2020 hatte die Stadt 577.222 Einwohner.[3] Milwaukee ist das Zentrum der Metropolregion Milwaukee, die mit über 1,7 Millionen Einwohnern den größten Ballungsraum in Wisconsin bildet. Der Name „Milwaukee“ stammt womöglich aus der Algonkin-Sprache der Potawatomi (minwaking) oder Ojibwe (ominowakiing) und bedeutet „Versammlungsort (am Wasser)“.

Milwaukee liegt am Westufer des Lake Michigan an der Mündung dreier Flüsse: dem Menomonee River, dem Kinnickinnic River und dem Milwaukee River.

Erster Siedler in Milwaukee war im Jahr 1785 der Frankokanadier Alexis Laframboise, der dort einen Handelsposten eröffnete. Von 1818 bis 1834 gründeten in der Gegend Byron Kilbourn, Solomon Juneau und George H. Walker jeweils eigene Siedlungen, die sich zum Teil gewalttätige Auseinandersetzungen lieferten, wie im Jahr 1845 den Milwaukee Bridge War. Mit dem Hintergrund, diese Feindseligkeiten zu beenden, wurde am 31. Januar 1846 durch die Vereinigung der drei Ortschaften Walker's Point, Juneautown und Kilbourntown Milwaukee gegründet.

Die Entwicklung der Stadt wurde im 19. Jahrhundert durch den starken Zuzug deutscher Einwanderer geprägt. Vor allem nach der gescheiterten Revolution von 1848 zog es viele enttäuschte und verfolgte Deutsche in diesen Teil der USA, der erst kurz zuvor zur Besiedlung freigegeben worden war. Zwischen 1840 und 1880 nahm die Bevölkerung Milwaukees alle zehn Jahre um 70 bis 80 Prozent zu. Nach Angaben von Samuel Freemans The Emigrant Handbook gab es 1851 sechs deutschsprachige Zeitungen in der Stadt. Auch der deutsche Revolutionär und Politiker Carl Schurz lebte kurze Zeit in Milwaukee. Im Jahre 1890 betrug der Anteil der deutschstämmigen Bevölkerung 69 %.[4]

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts litt Milwaukee zunehmend unter Problemen der Abwasserentsorgung. Das direkt in die Flüsse und in den Michigansee eingeleitete Schmutzwasser verunreinigte das Trinkwasser aus dem See, was 1909 zu einer schweren Typhus-Epidemie führte.[5] Abhilfe wurde durch die 1926 in Betrieb genommene Jones Island Sewage Plant geschaffen, die erste Großkläranlage einer amerikanischen Stadt, die das Belebtschlammverfahren anwendete.[6]

Ein Erbe dieser Einwanderergeneration bestand in dem ausgeprägten Gemeinsinn der Bürger Milwaukees. Die Stadt galt in sozialen Belangen als sehr fortschrittlich und wurde im 20. Jahrhundert über weite Strecken sogar sozialistisch regiert. Dem deutschen Hang nach Biergartengemütlichkeit wird die Einrichtung einer Parkkommission im Jahre 1880 zugeschrieben, die dafür sorgte, dass viele Grünflächen von der Besiedlung verschont blieben. Auch wurde das Seeufer landschaftlich gestaltet und für jeden zugänglich erhalten. Die Stadt galt beispielhaft für ihren öffentlichen Nahverkehr.


Statue von Solomon Juneau im Juneau Park
Erweiterungsbau des Kunstmuseums Milwaukee
Historische Grand Mall
Milwaukee River in Milwaukee
Milwaukee River in Milwaukee kurz vor der Mündung in den Michigansee
Campus der Marquette University im Zentrum von Milwaukee
Jazz in the Park
Harley-Davidson Store in Milwaukee, Wisconsin