Eine Nationalmannschaft ist eine Auswahlmannschaft, die bei internationalen Sportwettkämpfen eine Nation repräsentiert.[1] Der Begriff wird sowohl für Mannschaften in Mannschaftssportarten verwendet, die gemeinsam an einem Länderspiel teilnehmen, als auch für solche in Individualsportarten, bei denen die einzelnen Mitglieder der Mannschaft – zum Teil sogar gegeneinander – an einem Länderkampf teilnehmen, wie z. B. in der Leichtathletik.
Eine besondere Form der Nationalmannschaft ist die Olympiamannschaft, die zu Olympischen Spielen entsandt wird und aus Sportlern verschiedener Sportarten besteht.
Das heute als erste internationale Begegnung zweier Nationen im Sport wird die Cricket-Begegnung Kanadas gegen die Vereinigten Staaten vom 24. bis zum 26. September 1844 im St George's Cricket Club in New York City angenommen.[2] Weitere Sportarten hielten internationale Begegnungen in der Folge ab. Der erste America’s Cup im Segeln fand 1851, die erste internationale Rugby-Union-Begegnung 1871 statt.
Das erste offizielle Länderspiel in der Geschichte des Fußballs fand am 30. November 1872 zwischen einer schottischen und einer von Cuthbert Ottaway angeführten englischen Auswahl statt.[3] Noch im 19. Jahrhundert bestritten die walisische, die irische, die amerikanische und die kanadische Fußballnationalmannschaft ihre ersten Spiele, die nicht immer offiziellen Charakter hatten und teilweise gegen Vereinsmannschaften stattfanden. In Südamerika kam es 1902 zu einem ersten Vergleich der Nationalmannschaften von Uruguay und Argentinien. Im gleichen Jahr debütierte Österreich gegen Ungarn. In Ozeanien spielte die neuseeländische Fußballnationalmannschaft erstmals gegen eine Auswahl von New South Wales. Die Schweiz und Deutschland traten 1908 erstmals mit Nationalmannschaften in Erscheinung. Das erste Länderspiel zweier asiatischer Nationalmannschaften wurde 1913 zwischen den Philippinen und China ausgetragen. Als erste afrikanische Nationalmannschaft trat Ägypten 1920 zu den Olympischen Spielen in Antwerpen zusammen.
Als erste Frauennationalmannschaft im Fußball spielte Frankreich 1920 gegen eine englische Auswahl. In Deutschland, wo das Fußballspielen mit Damenmannschaften 1955 vom DFB noch verboten worden war, kam es erst 1982 zur Bildung einer offiziellen Nationalmannschaft.
Bei den Olympischen Sommerspielen 1900 in Paris wurden erstmals auch Mannschaftssportarten in das Programm aufgenommen (Fußball, Pelota, Polo, Rugby, Wasserball). Dies forcierte die Bildung von Nationalmannschaften, die an den Olympischen Sommerspielen 1904 in St. Louis in den Wettbewerben in Baseball, Lacrosse, Basketball, College Football, Wasserball und Fußball jedoch noch nicht teilnahmen, weswegen die Wettbewerbe dieser Spiele vom IOC heute als nicht-olympisch betrachtet werden. Olympiasieger im Basketball waren beispielsweise die Buffalo Germans.