Neues Testament


Das Neue Testament, abgekürzt NT, ist eine Sammlung von 27 Schriften des Urchristentums in griechischer Sprache. Sie verkünden Jesus Christus als den zur Rettung Israels und der Welt (κόσμος) gekommenen Messias und Sohn Gottes. Diese neutestamentlichen Schriften beziehen sich oft auf das Alte Testament, die heiligen Schriften der Juden. Die Schriften des Alten und Neuen Testaments bilden insgesamt die Bibel; diese wird von allen Richtungen des Christentums als Wort Gottes und Grundlage des Glaubens betrachtet.

Der Begriff Testament ist abgeleitet von lateinisch testamentum; das ist eine Übersetzung von hebräisch בְּרִית berît bzw. altgriechisch διαθήκη diathēkē, deutsch Bund. Anstelle vom „Neuen Testament“ wird daher gelegentlich auch von den „Schriften des Neuen Bundes“ gesprochen.

Die Schriften des NT lassen sich in vier Textgattungen einteilen: Erstens die vier Evangelien, die Jesu Leben, Sterben und Auferstehen erzählend entfalten, zweitens die Apostelgeschichte, drittens 21 Briefe an christliche Gemeinden und Mitarbeiter sowie viertens eine Apokalypse, die Johannesoffenbarung. Insgesamt enthält das NT rund 140.000 Wörter.[1]

Der Begriff entwickelte sich aus dem griechischen καινὴ διαθήκη kainē diathēkē, was „neuer Bund“ heißt und ins Lateinische mit Novum Testamentum übersetzt wurde. Der Bund zwischen Gott und seinem Volk Israel ist ein zentrales Thema des Tanach (Ex 19,5 EU). Nach dem Lukasevangelium verwendet Jesus Christus den Ausdruck beim letzten Abendmahl (Lk 22,20 EU). Der Begriff erscheint dort wahrscheinlich in Anlehnung an das Wort des Propheten Jeremia: „Seht, es werden Tage kommen – Spruch des Herrn –, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde.“ (Jer 31,31 EU)

Die Schriften des Neuen Testaments wurden in griechischer Sprache aufgezeichnet (Novum Testamentum Graece). Dabei handelt es sich um das sogenannte Koine-Griechisch. Die Semitismen der eingeflossenen griechischen Sprache der biblischen Septuaginta nennt man Bibelgriechisch. Manchmal wird diskutiert, ob Teile des Neuen Testaments ursprünglich in Aramäisch verfasst seien, der Sprache Jesu und der ersten Christen. Es gibt für solche Annahmen jedoch keine antiken Textzeugnisse; alle neutestamentlichen Handschriften, auch die ältesten, sind in griechischer Sprache verfasst.[2]

Gemäß dem Hebräerbrief beginnt der neue Bund zwischen Gott und den Menschen mit dem Tod von Jesus von Nazaret: