Omnium


Omnium (aus dem Lateinischen: von allen = Mehrkampf) bezeichnet einen Wettbewerb im Bahnradsport, der nach aktuellem Reglement aus vier verschiedenen Ausdauerdisziplinen zusammengesetzt ist.

Ein Omnium wird bei Kontinental- und Weltmeisterschaften ausgefahren. Seit 2012 ist das Omnium auch Teil des olympischen Programms. Da hierfür und für die Einführung weiterer olympischer Frauenwettbewerbe die Einerverfolgung, das Punktefahren sowie das Zweier-Mannschaftsfahren gestrichen wurden, wurde als Ausgleich zugunsten der Ausdauerfahrer das Ausscheidungsfahren Teil des Omniums, und die Distanzen der ursprünglichen Teildisziplinen erhöht. Der alte Austragungsmodus galt letztmals bei den Weltmeisterschaften 2010.

Ursprünglich wurden in jedem Teilwettbewerb Punkte entsprechend dem erzielten Rang vergeben und es gewann der Fahrer mit der niedrigsten Gesamtpunktzahl. Im Falle einer Punktgleichheit zählte die niedrigste Gesamtzeit errechnet aus den drei Zeitfahrwettbewerben (250 m fliegend, Einerverfolgung, 1000-/500-m-Zeitfahren). Nach einer im Jahr 2014 eingeführten Regeländerung wurden in den ersten fünf Wettbewerben 40, 38, 36 etc. Punkte für die ersten Fahrer vergeben, zu denen dann die im Punktefahren erzielten Punkte für Sprints und Rundengewinne addiert werden. Sieger ist der Fahrer mit der höchsten Gesamtpunktzahl. Bei Punktgleichheit entscheidet der Einlauf des letzten Sprints des Punktefahrens.[1]

Nach einer weiteren Regeländerung im Oktober 2016 wurden die Wettbewerbe mit Einzelstart gestrichen und ein Temporennen hinzugefügt. Der Wettbewerb wurde von zwei auf einen Tag reduziert. Ziel der Reform war das Omnium zu einem echten Ausdauerwettbewerb zu machen und damit das Programm der Meisterschaften mehr zwischen dem Sprint- und Ausdauerbereich zu balancieren.[2][3]

Von 1961 bis 1984 wurden in Deutschland deutsche Amateur-Meister im Omnium ermittelt, mit den Teildisziplinen Sprint, Zeitfahren, Ausscheidungsfahren und Punktefahren. Ein Omnium-Wettbewerb wurde zum Beispiel auch beim bis 2008 jährlich stattfindenden „Großen Weihnachtspreis“ in der Dortmunder Westfalenhalle ausgetragen.

Im Paracycling hat das Omnium eine andere Zusammensetzung: Auf der Bahn werden Zeitfahren, Verfolgung und Scratch ausgetragen und alle drei Wettbewerbe zusätzlich für ein Omnium gewertet.[4]