Ostermontag


Der Ostermontag als zweiter Feiertag des Osterfests gehört mit dem Zweiten Weihnachtsfeiertag (Stephanstag) und dem Pfingstmontag zu den zweiten Feiertagen der höchsten christlichen Feste.

In mehreren Ländern wird er als gesetzlicher Feiertag begangen. Dazu gehören Andorra,[1] Australien,[2] Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Indonesien, Italien, Irland, Island, Teile Kanadas,[3] Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Luxemburg, Monaco,[4] Neuseeland,[5] die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, San Marino,[6] Schweden, Teile der Schweiz, Slowenien, Teile Spaniens (nicht in Andalusien), Südafrika, Tschechien, Ungarn sowie das Vereinigte Königreich (außer Schottland).

In der Liturgie der römisch-katholischen Kirche hat der Ostermontag, wie jeder einzelne Tag der Osteroktav, den Rang eines Hochfestes. Als arbeitsfreier Festtag ist der Ostermontag der Überrest einer Arbeitsruhe, die einst von Palmsonntag bis zum Weißen Sonntag dauerte, aber ab dem Hochmittelalter bereits am Mittwoch nach Ostern endete. Papst Urban VIII. erklärte 1642 die Tage von Ostersonntag bis Dienstag nach Ostern für arbeitsfrei[7]. Somit trat neben das „Leidenstriduum“ (Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag) ein „Auferstehungstriduum“, das von Ostersonntag bis Osterdienstag dauerte.[8] Später blieb davon nur der Ostermontag als arbeitsfreier Tag übrig.

Im Tagesevangelium (Lk 24,13–35 EU) wird die Auferstehung Jesu Christi aus dem Blickwinkel der Emmausjünger erzählt: Zwei Jünger Jesu sind am dritten Tag nach der Kreuzigung Jesu aus Jerusalem fortgegangen, um nach Emmaus zurückzukehren. Auf dem Weg dorthin schließt sich ihnen ein dritter, unbekannter Mann an. Dieser hinterfragt die Trauer der beiden Heimkehrer und erläutert ihnen schließlich, dass der Messias all das erleiden musste, wie es die Schrift vorhergesagt hatte. In Emmaus angekommen, laden die Jünger den Mann in die Herberge ein. Er bricht am Tisch das Brot, und in diesem Moment erkennen sie Jesus, der aber vor ihren Augen verschwindet. Sie kehren sofort um, erreichen noch in der Nacht wieder Jerusalem und erzählen den dort noch versammelten Jüngern von ihrem Erlebnis. Das Brotbrechen Jesu mit den beiden Jüngern bezieht die Theologie auf die Eucharistie, die in manchen Konfessionen in Anlehnung an Apg 2,46 EU auch als „Brotbrechen“ bezeichnet wird.

Die syrisch-orthodoxe Kirche begeht am Ostermontag den Ruhetag aller Verstorbenen als Gedenktag für alle Verstorbenen des vorangegangenen Jahres.[9]


Länder, in denen der Ostermontag ein gesetzlicher Feiertag ist (nur einige Provinzen in Spanien)
Szene des Evangeliums vom Ostermontag: Die beiden Jünger erkennen Jesus beim Brechen des Brotes in Emmaus (Ölgemälde von Abraham Bloemaert, 1622)
Ostermontagsschwingfest auf der Großen Schanze in Bern um 1775