Ostwestfälisch


Ostwestfälisch (nicht zu verwechseln mit Ostfälisch) ist eine Dialektgruppe des Westfälischen, die im Osnabrücker Land, im Tecklenburger Land, im Waldecker Land und in Ostwestfalen-Lippe gesprochen wird.[1]

Von anderen Dialekten werden die Ostwestfälischen Mundarten durch nachfolgend aufgeführte Erscheinungen abgegrenzt. Im Sinne eines Dialektkontinuums gibt es dabei Abweichungen. So gibt es z. B. die Westfälische Brechung im Lippischen nicht[2], während die Hiattilgung in Ostwestfalen aufgrund der weitergehenden Diphthongisierung als Vorbedingung nur besonders gehäuft und nicht ausschließlich hier auftritt[3]. Es seien hier an Unterscheidungsmerkmalen genannt:

Der Begriff Ostwestfälisch wurde von der germanistischen Dialektologie geprägt und fasst eine Reihe westfälischer Mundarten zusammen, deren sprachlicher Aufbau weitgehend übereinstimmt. In der Region selbst unterscheidet man zwischen mehreren Mundarten, wobei die mitunter erheblichen Unterschiede in der Aussprache sowie die Grenzen der alten Territorien Orientierungspunkte sind:

Das Lippische kennzeichnet sich durch das Fehlen der westfälischen Brechung und bildet in mancher Hinsicht den Übergang zum Ostfälischen. Auch Ortsmundarten innerhalb einer dieser Mundarten können sich mitunter deutlich voneinander unterscheiden.[19]

Der Sprachwechsel zum Hochdeutschen ist mehr oder weniger vollendet. Nur im ganz ländlichen Milieu fungiert das Ostwestfälische noch als Umgangssprache. Als Kulturgut erfreut sich das Ostwestfälische jedoch einer gewissen Beliebtheit. In der Region finden z. B. mehrmals im Jahr niederdeutsche Gottesdienste statt. Auch gibt es in der Gegend einige Theatergruppen, die ihre Stücke auf Ostwestfälisch aufführen.

Nur an einigen wenigen Schulen in der Region wird das Ostwestfälische Kindern vermittelt. Außerdem gibt es Angebote in der Erwachsenenbildung. In einigen Orten gibt es auch Plattdeutschkränzchen zur Pflege der Ortsmundart.[20]


Das Westfälische wird in der Regel unterteilt in
1. Ostwestfälisch,
2. Südwestfälisch,
3. Münsterländisch,
4. Westmünsterländisch.

Je nach Definition werden noch hinzugerechnet:
5. Achterhoeks,
10. Twents.
11. Grafschafter Platt,
12. Emsländer Platt,
13. Westerwolds.

Niedersächsische Dialekte der Niederlande, die nicht zum Westfälischen gezählt werden, sind:
6. Veluws
7. Sallands
8. Stellingwerfs
9. Drents.

Der Groninger Dialekt, der sich vom Westfälischen unterscheidet, ist nicht dargestellt.
Lippisch für Anfänger